Route bei Leipzig-Demo mit 15.000 Teilnehmern geändert, OB Jung positioniert sich gegen Aufruf

Leipzig - Oberbürgermeister Burkhard Jung (64, SPD) hat sich zur für den heutigen Samstag angekündigten Großdemonstration aus dem rechten Spektrum geäußert - und sich klar dagegen positioniert.

Compact-Chefredakteur Jürgen Elsässer (65, weißes Hemd) bei einer Rede auf dem Leipziger Augustusplatz. Wegen des Weihnachtsmarktes wird die Demo dort am Samstag nicht stattfinden.
Compact-Chefredakteur Jürgen Elsässer (65, weißes Hemd) bei einer Rede auf dem Leipziger Augustusplatz. Wegen des Weihnachtsmarktes wird die Demo dort am Samstag nicht stattfinden.  © Jan Woitas/dpa

Angemeldet hatte diese Jürgen Elsässer (65), Chefredakteur des vom Verfassungsschutz als rechtsextrem eingestuften "Compact"-Magazins unter dem Motto "Ami go home" ("Ami, geh nach Hause").

Anhand des Namens wird schon deutlich: Der Aufzug, bei dem rechte Gruppierungen wie die "Freien Sachsen", "Thüringer Patrioten", sowie die AfD für "Frieden, Freiheit, Souveränität" protestieren wollen, soll sich (auch) gegen die USA-Politik richten.

Am Freitag hat OB Jung in diesem Zusammenhang seine Solidarität mit der Ukraine betont: "Leipzig steht fest an der Seite der Ukraine, die im Februar dieses Jahres von Russland angegriffen wurde. Ebenso fest steht Leipzig an der Seite der USA, die Amerikaner sind seit Jahrzehnten ein zuverlässiger Verbündeter."

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Und weiter: "Ohne die Unterstützung der Amerikaner stünden auch die ukrainischen Streitkräfte in ihrem Abwehrkampf gegen die russischen Angreifer deutlich schwächer da." Jung sei froh, dass die USA nach dem am 24. Februar begonnenen Angriffskrieg "sehr deutlich gemacht haben, dass sie an unserer Seite stehen".

Gleichzeitig rief das Stadtoberhaupt die Demonstranten zur Gewaltfreiheit auf.

Denn neben dem von Elsässer geplanten Aufzug haben sich auch zahlreiche Gegenproteste angemeldet, weshalb ein Großaufgebot der Polizei im Einsatz sein werde, kündigte die Stadt an.

Demo am 26. November in Leipzig: Route wegen Weihnachtsmarkt geändert

Am Freitag informierte das Ordnungsamt zudem, dass die "Ami go home"-Demoroute aufgrund des parallel stattfindenden Weihnachtsmarktes geändert wurde.

Folgender Weg ist nun ab 15.30 Uhr bis 20.30 Uhr geplant: Simsonplatz (Sammlung & Auftakt) > Karl-Tauchnitz-Straße > Friedrich-Ebert-Straße > Käthe-Kollwitz-Straße > Marschnerstraße > Edvard-Grieg-Allee > Herzliyaplatz > Karl-Tauchnitz-Straße > Simsonplatz (Abschluss & Beendigung).

Die womöglich größte Gegendemo "No Compact. Elsässer go home!" - ein Fahrradaufzug mit 1200 angemeldeten Personen - startet um 14 Uhr auf dem Lindenauer Markt und verläuft danach wie folgt: Kuhturmstraße > Zschochersche Straße > Karl-Heine-Straße > Klingerweg > Anton-Bruckner-Allee > Sachsenbrücke > Anton-Bruckner-Allee zwischen dortigem Bassin und Herzliyaplatz.

Titelfoto: Jan Woitas/dpa

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