Starker Gegenwind: Wunsch nach Hundestaffel für das Leipziger Ordnungsamt abgelehnt
Leipzig - Seit Jahren wird darüber diskutiert, ob die Mitarbeiter des Leipziger Ordnungsamtes im Einsatz durch eine Hundestaffel ergänzt werden soll. In der Ratssitzung am Mittwoch wurde das Vorhaben gestoppt.

Mit knapper Mehrheit (31 zu 29 Stimmen) wurde dem Projekt "Hundestaffel" am Mittwoch ein Riegel vorgeschoben. Die Idee: Zunächst vier Hunde sollten die Mitarbeiter des Ordnungsamtes unterstützen, etwa bei brisanten Situationen wie Auseinandersetzungen wegen Ruhestörung oder Politessen-Einsätzen.
Seit 2017 tauchte die Idee immer wieder in der Stadtverwaltung auf, auch erste Investitionen dahingehend waren getätigt worden, wie zwei E-Autos mit Hundeboxen.
Doch wie die Stadträte eingehend diskutierten, müssen Kosten und Ertrag aufgerechnet werden. So müsste die Stadt für die Aufzucht und Ausbildung der Tiere tief in die Tasche greifen - im Endeffekt arbeiten könnten die vier Hunde aber nur drei bis vier Stunden am Tag.
"Das Geld wird für ein Prestigeprojekt des Oberbürgermeisters regelrecht verbrannt", kritisierte Linken-Stadtrat Oliver Gebhardt scharf.
Hundehalter sollen mehr kontrolliert werden

Während Oberbürgermeister Jung dafür warb, die Staffel in kleinem Format wenigstens auszuprobieren, um die Mitarbeiter des Ordnungsamts zu entlasten, sorgte das Thema Tierschutz für weitere Kritik.
"Aus Tierschutzsicht ist die Hundestaffel mehr als fraglich", so Grünen-Stadtrat Norman Volger.
Damit ist das Thema Hundestaffel erstmal vom Tisch - aber auch an anderer Stelle wurde in der Ratssitzung über die Vierbeiner der Stadt diskutiert. Ein Drittel der knapp 30.000 in Leipzig lebenden Hunde ist laut Stadtrat Heiko Bär (parteilos) nicht gemeldet und entzieht sich so der jährlichen Steuerzahlung an die Stadtkasse.
In einer Petition wird deshalb nun gefordert, dass die Kontrolle der Hundemarken durch das Ordnungsamt verschärft werden.
"Pro Tag werden im Schnitt nur 1,5 Hundehalter kontrolliert. Wir brauchen etwas mehr Verfolgungsdruck dahinter", forderte Bär.
Titelfoto: Sebastian Gollnow/dpa