Urbane Auto-Alternative: Leipzig startet Verleih von Lastenrädern
Leipzig - Die Grünen sehen in ihm das urbane Verkehrsmittel der Zukunft, doch die Anschaffungskosten sind mit mehreren Tausend Euro äußerst hoch: das Lastenrad. Die Alternative wäre ein städtisches Mietsystem. In Leipzig startete am Dienstag das erste Pilotprojekt in Ostdeutschland.

Ob Bierkiste, Umzugskarton, Kinder oder Hund - mit einem Lastenrad lässt sich vieles transportieren, für das bisher ein Auto notwendig war.
In Leipzig stehen fortan 30 solcher Vehikel zum Verleih - überwiegend konventionelle Modelle, aber auch Lastenräder mit E-Antrieb sowie ein "Rolli Royce". Das ist ein Inklusionstransportrad mit spezieller Laderampe zur Beförderung von Rollstuhlfahrern.
Anders als normale Mietfahrräder stehen die Lastesel nicht wild am Straßenrand, sondern an fünf Mobilitätsstationen der Leipziger Verkehrsbetriebe in der City und der Südvorstadt, an vier Gewerbehöfen und an einem Einkaufszentrum im Plattenbaugebiet Grünau.
Wer sie mieten will, muss sie über eine spezielle App buchen. Die Stunde kostet 4 Euro, für E-Modelle 4,60 Euro. Abgerechnet wird im 15-Minuten-Takt, der maximale Tagespreis beträgt jeweils 18 Euro.

Pilotprojekt auf fünf Monate angelegt
Das Pilotprojekt des Städte-Netzwerks TINK (Transportrad Initiative Nachhaltiger Kommunen) ist auf fünf Monate angelegt und wird wissenschaftlich begleitet.
Neben der Nutzungsfrequenz steht vor allem die Vandalismusanfälligkeit im Fokus.
"Mit der Mobilitätsstrategie 2030 haben wir uns das Ziel gesetzt, den Stadtverkehr nachhaltiger und klimaneutraler zu gestalten - Transporträder sind hierfür ein wichtiger Baustein", erklärte Leipzigs Baubürgermeister Thomas Dienberg (60, Grüne) zum gestrigen Projektstart.
Titelfoto: Sebastian Willnow/dpa