Verkehrschaos vor RB-Spiel: Ordnungsamt bestraft gnadenlos Falschparker

Leipzig - Wer am Dienstag zu RB Leipzigs Champions-League-Spiel ins Stadion gelangen wollte, musste teilweise wirklich viel Geduld mitbringen. Wer in dieser Gegend nach einem Parkplatz suchte, noch viel mehr. Mancher, der keinen fand, schuf sich einen – und wurde prompt bestraft.

Das Ordnungsamt war am Dienstagabend nicht zimperlich mit Falschparkern: Insgesamt wurden mehr als 300 Verstöße festgestellt.
Das Ordnungsamt war am Dienstagabend nicht zimperlich mit Falschparkern: Insgesamt wurden mehr als 300 Verstöße festgestellt.  © News5 / Grube

Wenn ein großer Gegner wie Real Madrid ins schöne Leipzig kommt, muss man damit rechnen, dass mehr als 45.000 Menschen rund um die Red Bull Arena unterwegs sind. Wenn dann auch noch die Waldstraße komplett gesperrt ist und Comedian Felix Lobrecht (33) in der Quarterback Immobilien Arena auf der Bühne steht, ist das Chaos perfekt.

Am Dienstag hatten sogar die ÖPNV-Nutzer das Nachsehen, denn auch die Straßenbahnen standen rund um den Waldplatz im Stau. Haben sie dann aber endlich ihr Ziel erreicht, konnten sie sich einfach auf den Weg ins Stadion machen.

Anders ging es den Autofahrern, die sich noch auf die Suche nach Parkplätzen machen mussten. Und weil manche bei ihrer Auswahl nicht zimperlich waren, war es auch die Ordnungsbehörde nicht.

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Zwölf Politessen und neun Inspektorinnen und Inspektoren waren von 17 bis 21.30 Uhr rund um das Sportforum herum im Einsatz, "um das Verkehrskonzept umzusetzen und Verkehrsordnungswidrigkeiten aufzunehmen", teilte das Ordnungsamt der Stadt Leipzig auf Anfrage von TAG24 mit.

Fazit: Insgesamt wurden 313 Parkvergehen erfasst, wobei Anzeigen beispielsweise bei der Polizei noch nicht erfasst seien, heißt es weiter. Außerdem wurden Autofahrer in 21 Fällen dabei erwischt, wie sie trotz Verbot in das Waldstraßenviertel fuhren.

Das dürfte mit der Sperrung der Waldstraße an sich aber eher wenig zu tun haben. Der Stadtteil ist außer für Anwohner zu jedem Heimspiel zwischen Leibnizstraße und Arena für den Autoverkehr gesperrt.

Viele Autofahrer suchten vergeblich freie Parkplätze und stellten sich in ihrer Not auf Grünflächen. Unnötig, wenn man bedenkt, wie viele Parkhäuser und P+R-Parkplätze die Stadt hat.
Viele Autofahrer suchten vergeblich freie Parkplätze und stellten sich in ihrer Not auf Grünflächen. Unnötig, wenn man bedenkt, wie viele Parkhäuser und P+R-Parkplätze die Stadt hat.  © News5 / Grube
Das Bündnis "Verkehrswende Leipzig" demonstrierte gegen Autofahrer, die Grünflächen und Parkanlagen als Parkplatz nutzten.
Das Bündnis "Verkehrswende Leipzig" demonstrierte gegen Autofahrer, die Grünflächen und Parkanlagen als Parkplatz nutzten.  © Silvio Bürger

Demo gegen Parken auf Grünflächen: Warum wird nicht auf Parkhäuser ausgewichen?

Auch der Abschleppdienst war im Einsatz: Ein auf dem Gehweg stehender Porsche wurde in der Marschnerstraße abtransportiert.
Auch der Abschleppdienst war im Einsatz: Ein auf dem Gehweg stehender Porsche wurde in der Marschnerstraße abtransportiert.  © Silvio Bürger

Während die Mitarbeiter der Stadt eigenen Aussagen zufolge Falschparker teilweise auf ihr Fehlverhalten hinweisen konnten, fanden sich einige Menschen im Rahmen des Aktionsbündnisses "Verkehrswende Leipzig" zusammen, um gegen Falschparker zu demonstrieren, die kein Pardon kannten und ihre Fahrzeuge auf Grünflächen abstellten.

Gleichzeitig äußerten sie ihr Unverständnis darüber, warum man mit dem Auto bis zum Stadion fahren müsse, wenn die umliegenden Parkhäuser, beispielsweise am Leipziger Zoo oder am Augustusplatz, leer seien.

Abgesehen davon gibt es am Stadtrand zahlreiche P+R-Parkplätze und die Stadionbesucher können mit ihrem Ticket je vier Stunden vor und nach der Partie kostenlos die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen.

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Eine nicht unberechtigte Kritik, wenn man bedenkt, dass ein großer Teil der RB-Fans direkt aus Leipzig kommt. Der ein oder andere hätte sich so das Knöllchen oder gar die Abschleppgebühr ersparen können...

Titelfoto: Bildmontage: News5 / Grube

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