Neue OB, Intel und sportliche Meistertitel: Das waren die Highlights 2022 in Magdeburg
Magdeburg - Für die Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts gab es dieses Jahr allerhand zu feiern. Sowohl sportlich als auch wirtschaftlich. TAG24 blickt auf die Highlights 2022 für Magdeburg zurück.
Nach 21 Jahren: Magdeburg bekommt neues Stadtoberhaupt

Lutz Trümper (67, SPD) war 21 Jahre lang der Oberbürgermeister Magdeburgs. Zur Wahl im Jahr 2022 wollte er nicht mehr antreten.
Am 24. April wurde mit Spannung das Ergebnis der diesjährigen Oberbürgermeisterwahl erwartet. Zur Auswahl standen neun Kandidaten. Es ging in eine Stichwahl.
Zwei Wochen später waren rund 190.000 Magdeburger aufgerufen, sich zwischen Simone Borris (60, parteilos) und Jens Rösler (53, SPD) zu entscheiden.
Am Ende gewann Borris mit 64,8 Prozent der Wählerstimmen und wurde zur neuen Oberbürgermeisterin gewählt.
FCM steigt erneut in die 2. Bundesliga auf

Nach dem Aufstieg in die 2. Fußball-Bundesliga im Jahr 2018 hat es der 1. FC Magdeburg in diesem Jahr wieder getan.
Am 24. April reichte ein 3:0 gegen den FSV Zwickau, um drei Spieltage vor Saisonende den Wiederaufstieg zu feiern.
Nach dem Abpfiff konnten die Spieler und Vereinsmitglieder ihr Grinsen und ihre Freudentränen nicht verbergen. Auch der Rasen im heimischen Stadion verwandelte sich schnell in ein blau-weißes Meer aus Fahnen, Schals und Fantrikots.
Trainer Christian Titz (51) blieb realistisch und peilte für die Saison 2022/23 den Klassenerhalt an. Zum Jahresende steht der FCM in der 2. Liga mit insgesamt 17 Punkten auf dem vorletzten Tabellenplatz.
Von bisher 17 Spielen wurden fünf gewonnen.
Handballer werden Deutscher Meister

Es bleibt meisterlich: Auch die Handballer des SC Magdeburg haben es nämlich wieder einmal geschafft.
Sie sicherten sich Anfang Juni einen vorzeitigen Titelgewinn. Zuletzt wurde die Mannschaft im Jahr 2001 Deutscher Meister.
Gegen HBW Balingen-Weilstetten erspielten sie in ihrer Heimstätte, der GETEC-Arena, ein 31:26. Damit lagen sie nach Punkten uneinholbar auf Platz 1.
Kräftig gefeiert wurde aber erst 10 Tage später. Der Alte Markt verwandelte sich am 12. Juni in ein Meer aus feiernden Menschen.
Die Handballmannschaft ließ sich nach dem Eintragen in das Goldene Buch vom Rathaus-Balkon bejubeln.
Erste Freigabe für den City-Tunnel
Man mag es kaum glauben, aber die Ernst-Reuter-Allee wird nach einigen Jahren Bauzeit bald wieder bis zum Allee-Center befahrbar sein. Geht alles gut, kann schon im Frühjahr 2023 der neue City-Tunnel am Hauptbahnhof für Autos freigegeben werden.
Schon seit Anfang Dezember ist die Strecke für Straßenbahnen freigegeben. Fahrgäste kommen dadurch schneller an ihr Ziel, weil größere Umleitungen wegfallen.
Der Tunnel ist seit dem Sommer fertig gebaut. Es fehlen nur noch technische Anlagen, die vor einer Freigabe auch noch auf ihre ordnungsgemäße Funktion geprüft werden müssen.
Zuletzt hat sich der Bau des Tunnels immer weiter verzögert. Das ließ auch die Kosten steigen.
Mega-Entscheidung: Chiphersteller Intel kommt nach Magdeburg
Bayern, Dresden oder doch Magdeburg? Diese Frage wurde Anfang des Jahres heiß diskutiert. Klar war: Der Computerchip-Hersteller Intel suchte eine deutsche Region, wo er seine neue Chipfabrik bauen kann.
Die Entscheidung fiel schlussendlich auf Magdeburg. Eine Region, die neben dem Online-Händler Amazon und Kochbox-Produzent Hellofresh (Barleben) einen weiteren Globalplayer vor ihren Stadtmauern bekommt.
Die "Mega-Fabrik" soll insgesamt 17 Milliarden Euro kosten. Aufgrund der Inflation und steigender Preise für Baumaterial könnte sich dieser Wert bereits erhöht haben.
Vom Bund werden 6,8 Milliarden Euro Zuschuss gegeben. Im Dezember wurde klar: Intel verlangt aufgrund der weltweiten Wirtschaftslage noch etwas mehr Fördergelder.
10.000 Arbeitsplätze sollen über die Jahre dabei entstehen. Vom Deal und seinen positiven Folgen erhofft sich Magdeburg einen wirtschaftlichen Aufschwung.

Ein Highlight für 2023 steht bereits fest: Zum Jahresende soll der neue Brückenzug über die Alte Elbe und Zollelbe freigegeben werden. Ob dies eingehalten werden kann, bleibt abzuwarten.
Titelfoto: Bildmontage: Heiko Rebsch/dpa, Ronny Hartmann/dpa-Zentralbild/dpa, PR/Intel Corporation