Mehr weibliche Kommunalpolitik gefordert: "Frauen fehlen an entscheidenden Stellen"

Magdeburg - In Sachsen-Anhalt stehen im kommenden Jahr Kommunalwahlen an, und Gleichstellungsministerin Petra Grimm-Benne (60, SPD) wünscht sich mehr Frauen in den Kommunalparlamenten.

Gleichstellungsministerin Petra Grimm-Benne (60, SPD) plädiert für mehr Frauen in der Kommunalpolitik in Sachsen-Anhalt.
Gleichstellungsministerin Petra Grimm-Benne (60, SPD) plädiert für mehr Frauen in der Kommunalpolitik in Sachsen-Anhalt.  © Klaus-Dietmar Gabbert/dpa

"Wir haben in unserem Land genug beeindruckende, talentierte, charismatische und mutige Frauen. Sie fehlen nur allzu häufig noch an den entscheidenden Stellen", erklärte die Ministerin zum Internationalen Frauentag am Mittwoch in Magdeburg.

Der Anteil der Mandatsträgerinnen in den kommunalen Vertretungen liege bei knapp 20 Prozent: 146 von 720. Nur 20 von aktuell erfassten 218 Bürgermeister-Posten hätten Frauen inne.

Frauen könnten somit viel weniger Einfluss auf Entscheidungsprozesse nehmen als Männer. "Frauen müssten die Regel sein, nicht die Ausnahme", forderte Grimm-Benne weiter. Um Frauen zu mehr kommunalpolitischem Engagement zu ermuntern, brauche es etwa eine familienfreundlichere Ausgestaltung der Ratssitzungen oder neue digitale Formate.

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Sachsen-Anhalts Gleichstellungsbeauftragte Sarah Schulze betonte, dass auch alte Rollenbilder und Erwartungen das Engagement von Frauen erschwerten. In den Räten sei zudem sexistisches Verhalten leider noch immer präsent. Zudem erlebten politisch engagierte Frauen immer öfter auch Hass und Gewalt in den sozialen Medien.

"Daher braucht es einen Wandel der politischen Kultur, den auch die Kommunalpolitiker aktiv begleiten."

Titelfoto: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa

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