Grüne fordern Masterplan für Nahverkehr in Sachsen-Anhalt

Magdeburg - Busse im Stundentakt in Orten mit mehr als 1000 Einwohnern, flexible Angebote in Dörfern, einheitlicher Verkehrsverbund – die Grünen-Fraktion macht Vorschläge, wie der Nahverkehr in Sachsen-Anhalt künftig aussehen könnte.

Die Grünen in Sachsen-Anhalt wünschen sich eine stündliche Taktung von öffentlichen Verkehrsmitteln in Orten mit mehr als 1000 Einwohnern. (Symbolbild)
Die Grünen in Sachsen-Anhalt wünschen sich eine stündliche Taktung von öffentlichen Verkehrsmitteln in Orten mit mehr als 1000 Einwohnern. (Symbolbild)  © Jens Schlüter/dpa

Die Landtagsfraktion der Grünen fordert einen Masterplan für den Nahverkehr in Sachsen-Anhalt. In einem Antrag, der im November im Parlament debattiert werden soll, heißt es, die Landesregierung solle "ein landesweit verlässliches und regelhaftes Angebot an Bussen und Bahnen" fördern.

Zielwert sei die stündliche Anbindung aller Orte mit mehr als 1000 Einwohnern. Ein entsprechendes Mobilitätsgesetz soll das sicherstellen.

"Angebot schafft Nachfrage", sagte Fraktionschefin Cornelia Lüddemann (54) der Deutschen Presse-Agentur. Der Staat müsse in Vorleistung gehen und auch über den Schülerverkehr hinaus ein vernünftiges Nahverkehrsangebot schaffen.

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Außerdem soll es den Plänen zufolge künftig einen einheitlichen Verkehrsverbund in Sachsen-Anhalt geben, um die Taktung und das Ticketing auch über Landkreisgrenzen hinaus zu verbessern. Verkehrsverbünde, die sich dagegen wehren, sollen finanziell sanktioniert werden.

In ganz dünn besiedelten Regionen könnten laut der Fraktion flexible Lösungen entwickelt werden. "Wir müssen im ländlichen Raum wegkommen von diesem starren System", sagte Lüddemann.

Statt Leerfahrten großer Busse solle es beispielsweise Kleinbusse geben, die nicht nur an Haltestellen, sondern auch an anderen Punkten anhalten. "Das kann auch ein Sechssitzer sein."

An bestimmten Haltestellen dringen die Grünen zudem auf mehr Radabstellanlagen und Sharingangebote.

Titelfoto: Jens Schlüter/dpa

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