Magdeburg - Nachdem das Landesverwaltungsamt das Sicherheitskonzept des Magdeburger Weihnachtsmarktes angezweifelt hatte, stand eine Eröffnung auf der Kippe. Jetzt gibt es positive Nachrichten aus dem Rathaus.
"Der Markt findet statt", teilte Oberbürgermeisterin Simone Borris (62, parteilos) mit. Sie sei sich sicher, dass der Markt wie geplant am 20. November starten kann.
Am kommenden Montag sei eine Begehung mit der Polizei geplant. Zuvor bat sie auch das Land Sachsen-Anhalt um Hilfe.
Die am Montag ausgesprochene Absage beruht auf einer Stellungnahme des Landesverwaltungsamtes. Nach Bitten der Stadt habe sich dieses das 152 Seiten umfassende Sicherheitskonzept sowie das 45 Seiten starke Überfahrtschutzkonzept angeschaut.
Demnach seien nur Auto-Sperren mit einem Gewicht von bis zu 3,5 Tonnen verbaut worden. Besser wären jedoch Sperren, die Fahrzeuge mit bis zu 7,5 Tonnen abhalten könnten.
Beanstandet wurde auch, dass die Veranstalter des Marktes die Verantwortung für Anschläge bei der Polizei und den Sicherheitsbehörden sehen.
"Alle Expertinnen und Experten sind sich einig, dass konkrete Terrorabwehr keine städtische Aufgabe ist. Die Verfolgung von Straftaten und die Abwehr konkreter Gefahren sind Aufgaben der Polizei", sagte Borris. Zudem sei das Sicherheitskonzept beim Kaiser-Otto-Fest im Oktober nicht beanstandet worden.
Bürgermeister anderer Städte geben Rückenwind
Die Veranstalter wollen dennoch viele Hinweise ernst nehmen und nachbessern. So zum Beispiel beim Jugendschutz und bei der Anzahl an Sicherheitskräften.
Zugangskontrollen zum Gelände seien zum momentanen Zeitpunkt allerdings ungeeignet. Dadurch könnten lange Schlangen entstehen, welche potenziell neue Anschlagsziele bilden.
Borris kritisierte die harten Auflagen des Landesverwaltungsamtes und forderte es auf, diese zurückzunehmen. Schließlich gäbe es keine gesetzliche Grundlage dafür. Zuspruch habe das Stadtoberhaupt auch von Bürgermeistern anderer Städte bekommen.
Eine Öffnung des Weihnachtsmarktes soll laut der Stadtverwaltung definitiv stattfinden. Zur Not müsste der angepeilte Termin um zwei oder drei Tage verschoben werden.
Dennoch wolle man weiter in die Sicherheit investieren und sie weiter optimieren.