Getreideernte leicht über Prognosen, trotzdem unbefriedigend für Bauern
Magdeburg - Die Ernte in Sachsen-Anhalt ist aus Sicht vieler Bauern in diesem Jahr unbefriedigend ausgefallen.

"Zu viel Hitze und viel zu wenig Wasser haben den Pflanzen seit der Aussaat keine guten Bedingungen geboten", sagte ein Sprecher des Landesbauernverbands. Die Menge liegt für die wichtigsten Getreidekulturen zwar leicht über den Erwartungen. Oft lässt die Qualität aber zu wünschen übrig.
Die Ergebnisse beim Weizen liegen etwa leicht über der Prognose zum Beginn der Ernte. Im Landesdurchschnitt konnten 6,4 Tonnen pro Hektar eingefahren werden. In Jahren mit günstigerem Wetter können die Landwirte in Sachsen-Anhalt 8 Tonnen pro Hektar und mehr beim Winterweizen erzielen.
Auch die Ernteergebnisse bei der Gerste liegen mit 7,4 Tonnen pro Hektar über den ersten Prognosen und auf einem Niveau, das auch in Jahren mit besserem Wetter üblich ist.
Die Wintergerste habe die Ertragsbildung vor der extremen Trockenheit abschließen können, hieß es.
Dürre wirkt sich auf alle Arten aus

Ein Teil musste jedoch im grünen Stadium gehäckselt werden, um sie als Futter verwenden zu können.
Bei Weizen, Gerste und Roggen wurden von den Landwirtinnen und Landwirten allerdings laut Verband geringe Hektolitergewichte und hohe Schmachtkornanteile angegeben.
Schmachtkorn bezeichnet kümmerlich ausgebildetes Getreide und ist neben den anderen Qualitätsparametern für die Bestimmung des Preisniveaus ausschlaggebend.
Die Dürre wirkt sich nach Angaben des Verbandes auf alle angebauten Kulturen aus. Von den Landwirten in Sachsen-Anhalt seien in diesem Jahr etwa wesentlich mehr Sonnenblumen angebaut worden.
Aber auch diesen vergleichsweisen resistenten Pflanzen setzt die Trockenheit stark zu.
"Die Ernte ist mancherorts so stark vertrocknet, dass die Erträge voraussichtlich nicht die Kosten decken werden", sagte der Sprecher.
Titelfoto: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa