Handwerk setzt auf alle Kanäle im Werben um mehr Azubis

Magdeburg/Halle (Saale) - Obwohl das neue Ausbildungsjahr bereits begonnen hat, suchen Handwerksbetriebe in Sachsen-Anhalt nach Lehrlingen.

Um mehr junge Menschen für eine Ausbildung in einem Handwerksberuf zu überzeugen, wollen Handwerksbetriebe mehr Werbung machen.
Um mehr junge Menschen für eine Ausbildung in einem Handwerksberuf zu überzeugen, wollen Handwerksbetriebe mehr Werbung machen.  © picture alliance / Sebastian Gollnow/dpa

Vor allem im Baugewerbe und in der Nahrungsmittelbranche fehle es an Auszubildenden, ebenso im Elektrogewerbe, wo insbesondere Nachwuchs für Elektroniker und Anlagenmechaniker gebraucht werde, teilte die Handwerkskammer Magdeburg der Deutschen Presse-Agentur mit.

Die Bereitschaft auszubilden sei in Betrieben trotz aktueller Krise ungebrochen, sagte der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Magdeburg, Burghard Grupe.

Bis Ende Oktober wurden 2022 in den Handwerksfirmen im Norden Sachsen-Anhalts 1366 neue Ausbildungsverträge geschlossen. Das waren im Vergleich zu 2021 mit 1326 Lehrverträgen 40 mehr in diesem Jahr.

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Im Süden Sachsen-Anhalts wurden laut Handwerkskammer Halle seit Jahresbeginn bis 31. Oktober insgesamt 1264 neue Ausbildungsverträge erfasst. Das waren 67 weniger als im Vorjahr (Januar bis Oktober 2021) mit 1331 Lehrverträgen.

Das Handwerk in Deutschland hat nach eigenen Angaben rund 130 Berufe zur Auswahl.

Ungewisse wirtschaftliche Zukunft drückt Engagement

Im Zuge der Energiewende wird der Beruf des Elektrikers immer gefragter.
Im Zuge der Energiewende wird der Beruf des Elektrikers immer gefragter.  © Soeren Stache/dpa-Zentralbild/dpa

Langfristig gelte es neben der Werbung auf allen Kanälen für das Handwerk noch sichtbarer zu werden, sagte Grupe. Das bedeute, sowohl online als auch den Schritt auf Messen und in die Schulen zu wagen.

Auch ein Praktikum im Betrieb könne ein guter Türöffner für Azubis sein. "Mit Fokus auf die anstehende Energiewende rücken insbesondere die Berufe des Elektronikers und Anlagenmechanikers verstärkt in den Blick der Jugendlichen. Aber auch Kfz-Mechatroniker und Tischler sind weiterhin beliebte Ausbildungsberufe", sagte Grupe.

Allerdings beeinflussen die trüben Konjunkturaussichten das Engagement von Betrieben für die Ausbildung, sagte ein Sprecher der Handwerkskammer Halle.

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Hintergrund ist die Sorge, angesichts gestiegener Kosten wie für Energie dies nicht finanzieren zu können.

In Sachsen-Anhalt sind nach Angaben des Handwerkskammertages in rund 25.000 Betrieben etwa 133.000 Menschen tätig, darunter rund 7100 Auszubildende.

Insgesamt erwirtschafte das Handwerk im Land rund 15 Milliarden Euro Umsatz im Jahr.

Titelfoto: Soeren Stache/dpa-Zentralbild/dpa

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