13 illegal Einreisende melden sich freiwillig bei der Bundespolizei, fast alle sind unter 16 Jahre alt

München - Am Freitag haben sich insgesamt 13 Menschen aus Afghanistan bei der Bundespolizei in der Wache am Münchner Hauptbahnhof gemeldet. Es handelt sich um zwei Familien, die ihre unerlaubte Einreise beziehungsweise ihren unerlaubten Aufenthalt meldeten.

Zwei Familien aus insgesamt 13 Personen - überwiegend Kinder - haben sich bei der Bundespolizei am Münchner Hauptbahnhof gemeldet. (Symbolbild)
Zwei Familien aus insgesamt 13 Personen - überwiegend Kinder - haben sich bei der Bundespolizei am Münchner Hauptbahnhof gemeldet. (Symbolbild)  © Bundespolizeidirektion München

Eine Gruppe bestand aus afghanischen Familienmitgliedern mit zwei Erwachsenen im Alter von 21 und 29 Jahren sowie fünf Kindern zwischen 4 und 14 Jahren.

Laut Angaben der Polizei flohen die sieben Personen wegen der aktuellen politischen Lage seit der Machtübernahme der Taliban. Ihre Odyssee habe vor drei Monaten begonnen, nachdem ihr Onkel die Schleusung vermittelt hatte.

Sie seien schließlich "von Afghanistan mittels Boot, Lkw und Pkw über den Iran und die Türkei nach Deutschland" gebracht worden, wie die Polizei am Sonntag meldete.

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Die zweite Gruppe bestand aus einer Frau und ihren fünf Kindern im Alter zwischen 5 und 15 Jahren. "Die 37-Jährige erklärte im Rahmen der Befragung, dass ihr Mann wohl von Unbekannten in Afghanistan erschossen wurde und sie aufgrund dessen mit ihren Kindern geflüchtet sei", teilten die Beamten mit.

"Für die Schleusung hätte die Familie zirka 1500 Dollar pro Person bezahlt." Sie sei von Afghanistan über die Türkei, Italien und Österreich nach Deutschland gekommen.

Seit September steigt die Zahl der unerlaubten Einreisen

Ausweise oder ähnliche Dokumente hatte niemand der Beteiligten mit sich. "Lediglich einige von ihnen konnten Lichtbilder ihrer Ausweisdokumente oder afghanische Bürgerzertifikate vorzeigen."

Alle 13 Personen stellten einen Asylantrag. "Nach Abschluss aller polizeilichen Maßnahmen wurden alle Personen an die Erstaufnahmeeinrichtung in München verwiesen", gab die Bundespolizei bekannt. Es wurde Anzeige wegen unerlaubter Einreise gestellt, die Ermittlungen zur Schleusung werden von der bayerischen Polizei übernommen.

In München wurden seit September vermehrt unerlaubt eingereiste Personen von der Bundespolizei aufgegriffen oder sie meldeten sich in den Dienststellen am Haupt- oder Ostbahnhof.

Titelfoto: Bundespolizeidirektion München

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