Münchner Infektiologe: Angepasste Impfstoffe kommen zu spät

München - Die erwartete EU-Zulassung der beiden angepassten Corona-Impfstoffe kommt aus Sicht des Münchner Infektiologen Clemens Wendtner (56) zu spät.

Der Münchner Infektiologe Clemens Wendtner (56) übt Kritik an der Dauer bis zur jüngsten EMA-Entscheidung.
Der Münchner Infektiologe Clemens Wendtner (56) übt Kritik an der Dauer bis zur jüngsten EMA-Entscheidung.  © --/München Klinik Schwabing/dpa

Er verweist in der kommenden Freitagsausgabe der "Augsburger Allgemeinen" darauf, dass die Omikron-Sublinie BA.1, gegen die die neuen Mittel besonders gut schützen sollen, in Deutschland keine Rolle mehr spielt. "Man erkennt da mit bloßem Auge, dass der neue Impfstoff zu spät kommt."

So langsam sickere bei vielen durch, dass der Impfstoff nicht vollumfänglich das halte, was suggeriert werde, ergänzte Wendtner.

Zwar wirkten die Präparate in gewissem Maße auch gegen die aktuell vorherrschenden Sublinien BA.4 und BA.5 - das habe das bisherige Präparat aber auch schon getan.

Corona-Regeln laufen aus! Doch Achtung: Einige Maskenpflichten bleiben noch
München Corona Corona-Regeln laufen aus! Doch Achtung: Einige Maskenpflichten bleiben noch

Die Europäische Arzneimittelagentur EMA hat am Donnerstag den Weg für die beiden angepassten Impfstoffe freigemacht.

Die EU-Kommission muss noch formal über die Zulassung entscheiden.

Rund 14 Millionen Dosen für Deutschland in den ersten Tagen erwartet

Die EMA-Entscheidung betrifft Anträge von Biontech/Pfizer und des US-Unternehmens Moderna auf Zulassung von sogenannten bivalenten mRNA-Impfstoffen, die vor dem ursprünglichen Sars-CoV-2 und vor der Omikron-Sublinie BA.1 schützen sollen.

Vorbehaltlich der erwarteten EU-weiten Zulassung sollen in den beiden Wochen ab 5. September rund 14 Millionen Dosen von Biontech/Pfizer und Moderna nach Deutschland kommen, die an die Variante BA.1 angepasst sind.

Das geht aus einem Schreiben von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (59, SPD) hervor.

Titelfoto: --/München Klinik Schwabing/dpa

Mehr zum Thema: