Mann flieht 90 Minuten vor zehn Streifenwagen und Hubschrauber, hält sich aber an Verkehrsregeln
Kulmbach - Man muss es ja nicht gleich übertreiben mit den Gesetzesbrüchen. Das dachte sich vielleicht ein 33 Jahre alter Mann, der eine schon fast vorbildliche Flucht vor der Polizei hinlegte.

Zugegeben, vor der Staatsgewalt zu fliehen ist jetzt auch kein Kavaliersdelikt, doch angesichts der Umstände muss man dem Flüchtigen doch einen gewissen Hang zur Regel-Konformität unterstellen.
Gegen 0.30 Uhr hätte der 33-Jährige in der Nacht zum Freitag eigentlich anhalten sollen, als ihm Polizisten entsprechende Signale gegeben hätten.
Offenbar unbeeindruckt davon ergriff der Mann jedoch die Flucht und konnte erst nach 90 Minuten gestoppt werden.
Über mehrere Orte im oberfränkischen Landkreis Kulmbach zog sich der Einsatz, an dem über zehn Streifenwagen und ein Hubschrauber beteiligt waren. Dabei fuhr er durch die Ortschaften Trebgast, Harsdorf, Neudrossenfeld und wieder zurück in Richtung A70.
Wie mitgeteilt wurde, soll sich der Verdächtige dabei immer an die geltenden Geschwindigkeitsbegrenzungen gehalten haben. Auf die Anhalteversuche der Beamten wollte er jedoch auch während der ganzen Zeit nicht reagieren.
Am Ende waren es jedoch sein vielleicht etwas mangelhaftes fahrerisches Können oder eine Fehleinschätzung seinerseits, was ihm einen Strich durch die Rechnung machte.
Nicht sein erstes Vergehen dieser Art
In einem Wald bei Neudrossenfeld fuhr er einen Hang hinunter. Allerdings konnte er von dort aus nicht mehr weiterfahren und die Polizeibeamten hatten ab diesem Zeitpunkt relativ leichtes Spiel mit dem Flüchtigen.
Wie sich bei der Festnahme herausstellte, war der Tatverdächtige bereits geübt darin, vor den Ordnungshütern Reißaus zu nehmen. Es war nämlich nicht sein erstes Vergehen dieser Art.
Zudem besaß der 33-Jährige auch keinen Führerschein - dafür hatte er ordentlich Drogen im Körper. Eine Blutabnahme wurde entsprechend veranlasst. Es erwarten ihn nun weitere Ermittlungen und Anzeigen.
Titelfoto: Uli Deck/dpa