Energiekrise: Markus Söder befürchtet den Abstieg ganzer Bevölkerungsschichten
München - Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (55, CSU) befürchtet wegen der Energiekrise in Deutschland einen Abstieg ganzer Bevölkerungsschichten und eine Pleitewelle.
Nach Äußerungen von Bundeskanzler Olaf Scholz (64, SPD), wonach Deutschland gut gewappnet für den Winter sei, sagte der Politiker in einem Bild-Interview: "Ich weiß nicht, worauf diese Hoffnung basiert. Die Bürgerinnen und Bürger haben jedenfalls kaum mehr Vertrauen in die Ampel."
"Es fehlt Gas und Energie. Wenn der Stand der Gasspeicher gerade im Süden nicht deutlich erhöht wird, reicht es nicht durch den ganzen Winter", führte der 55-Jährige im Gespräch weiter aus.
Keine der Energie-Reisen von Bundeskanzler Scholz und Wirtschaftsminister Robert Habeck (53, Grüne) habe bislang zu einem Abschluss eines Gas-Vertrags geführt, kritisierte der Ministerpräsident.
Zudem sei eine dringend notwendige Verlängerung der Laufzeit der Kernkraftwerke noch immer nicht beschlossen. "Und weil weiterhin kein wirksames Entlastungspaket vorliegt, droht der Abstieg ganzer Bevölkerungsschichten und eine Pleitewelle für den Mittelstand", sagte der CSU-Politiker zur Situation.
Vertreter der Ampel-Koalition kommen an diesem Samstagmorgen in Berlin zusammen, um über weitere Entlastungen für Bürgerinnen und Bürger angesichts steigender Preise zu beraten. Im Gespräch sind unter anderem gezielte Hilfen für Rentner und Studierende, Steuersenkungen sowie darüber hinaus eine Nachfolgeregelung für das 9-Euro-Ticket.
Titelfoto: Sven Hoppe/dpa