Dok.fest München: Film über Prozess gegen Ex-Kindersoldaten ausgezeichnet

München - Ein Film über den Kriegsverbrecherprozess gegen einen ehemaligen Kindersoldaten hat den Hauptpreis des renommierten Dok.fests in München gewonnen.

Dominic Ongwen (48) wurde im Mai 2021 wegen 61 Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit in Uganda zu 25 Jahren Haft verurteilt
Dominic Ongwen (48) wurde im Mai 2021 wegen 61 Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit in Uganda zu 25 Jahren Haft verurteilt  © Sem Van Der Wal/POOL ANP/AP/dpa

Die Auszeichnung ging am Samstagabend an "Theatre of Violence" von Lukasz Konopa und Emil Langballe, wie der Bayerische Rundfunk als Stifter des mit 10.000 Euro dotierten Preises mitteilte.

Das Werk dreht sich um den Prozess gegen den inzwischen wegen Kriegsverbrechen verurteilten Ex-Rebellenkommandeur Dominic Ongwen (48) vor dem Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag.

Ongwen war als Kind im Alter von neun Jahren entführt und zum Kindersoldaten gemacht worden. Später stieg er innerhalb der ugandischen Miliz Lord's Resistance Army (LRA) auf. Er ergab sich Anfang 2015, wies die Vorwürfe gegen ihn aber als unwahr zurück.

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"In ihrem sorgfältig konstruierten Film schaffen Emil Langballe und Lukasz Konopa mit jeder neuen Szene einen komplexeren Raum, in dem wir uns als Zuschauende immer neue Fragen stellen: nach dem Völkerrecht in einem postkolonialen Gefüge, nach den Herausforderungen, Gerechtigkeit zu üben, und gleichzeitig der Gefahr, alte Wunden wieder aufzureißen, nach Schuld, Vergebung und Aussöhnung", hieß es in der Begründung der Jury zur Auszeichnung des Films.

Das 38. Internationale Dokumentarfilmfestival hatte am 3. Mai begonnen und zeigte 130 Filme aus 55 Ländern. Bis Sonntag sind noch Filme in Münchner Kinos zu sehen, bis zum 21. Mai im Internet.

Titelfoto: Sem Van Der Wal/POOL ANP/AP/dpa

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