Ziehen die Norddeutschen jetzt an Bayern vorbei? IHK schlägt Alarm
Augsburg - Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Schwaben sorgt sich wegen der Energiepolitik um den Wirtschaftsstandort Bayern.
Die Atomkraft werde abgeschaltet, die geplante Alternative Gas falle aus, Windstromtrassen von Nord- nach Süddeutschland fehlten: "Nun werden energieintensive Firmen nicht mehr neu in Bayern heimisch werden", sagte der IHK-Vorsitzende Andreas Kopton der Augsburger Allgemeinen in der Samstagsausgabe.
"Solche Unternehmen gehen nach Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg oder Schleswig-Holstein, also dorthin, wo es ausreichend und zuverlässig Windstrom gibt."
Das bayerische Erfolgsmodell sei in Gefahr. "Das Bayern von morgen, also das Bayern in 30 Jahren, heißt Mecklenburg-Vorpommern", sagte Kopton.
"Dort gibt es ausreichend grünen Strom, Platz für Neuansiedlungen, und die Verantwortlichen freuen sich über neue Betriebe."
Der IHK-Chef forderte angesichts der aktuellen Krise eine Laufzeitverlängerung der letzten drei laufenden deutschen Atomkraftwerke und eine Wiederinbetriebnahme des Ende 2021 abgeschalteten schwäbischen Atomkraftwerks Gundremmingen.
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