"Layla" und die Wiesn: Wirte des Oktoberfests haben einen Plan!
München - Das umstrittene Lied "Layla" wird auf dem Oktoberfest nicht verboten sein - aber nach all den Sexismus-Debatten um den Text haben sich Festleitung und Wirte mit diesem genauestens befasst.

Das seit diesem Sommer äußerst heftig diskutierte Musikstück hat auch den Wirten der Wiesn in den vergangenen Wochen viel Kopfzerbrechen bereitet.
Einerseits hatten sich die Gastronomen darauf geeinigt, dass das Lied in den Zelten nicht gespielt werden soll. Das sei die vorherrschende Meinung und eine Empfehlung, sagte Wirte-Sprecher Peter Inselkammer (52) zur getroffenen Entscheidung.
Andererseits: Was, wenn die Gäste - und das sind Tausende - es plötzlich einfach selbst anstimmen?
"Das werden wir nicht verhindern können", sagt Inselkammer, der das Armbrustschützenzelt betreibt. Man habe sich aber darauf eingestellt: "Unser Kapellmeister hat sich da etwas überlegt. Er bereitet einen anderen Text vor, der nicht sexistisch ist." Das sei besser, "als wenn wir es ignorieren".
Der Text des Songs von DJ Robin & Schürze, der es auf den ersten Platz der deutschen Charts schaffte, war unter anderem wegen der folgenden Zeilen massiv in die Kritik geraten: "Ich hab' 'n Puff - und meine Puffmama heißt Layla. Sie ist schöner, jünger, geiler." Würzburg untersagte das Abspielen von "Layla" auf dem Kiliani-Volksfest bereits.
Peter Inselkammer: "Manchmal wollen die Leute im Bierzelt ein bisschen über die Stränge schlagen"

Das wollte die Festleitung der Wiesn nicht tun. "Wir sind weder Kultur- noch Sprachpolizei", erklärte erst kürzlich Wiesn-Chef Clemens Baumgärtner (46, CSU), der persönlich das Musikstück nicht mag.
Der "Layla"-Song habe wirklich einen "blöden Text", findet auch Inselkammer entsprechend. Aber: "Das Layla-Thema ist mir zu hoch aufgehängt. Die Leute, die das Lied singen, sind keine Frauenhasser."
Nicht zuletzt wurden auf der Wiesn auch in der Vergangenheit schon immer Lieder gespielt, die mitunter etwas derb daherkommen - allerdings bisher keinen Anstoß erregten: "Zicke Zacke, Prost, ihr Säcke", klingt nicht gerade sonderlich nett.
Der Song "Joana" wiederum wurde teils vom Publikum vor Ort mit Einschüben wie "du geile Sau" auf entsprechendes Ballermann-Niveau gebracht.
"Manchmal wollen die Leute im Bierzelt ein bisschen über die Stränge schlagen", meint Inselkammer und führte weiter aus: "Das gehört auch bei den jungen Leuten dazu: die Grenzen austesten."
Titelfoto: Montage: Sven Hoppe/dpa