Söder wettert gegen AKW-Pläne: "Risiko eines Blackouts"

München - Am Tag nach der Veröffentlichung der Ergebnisse des AKW-Stresstests befasst sich der bayerische Ministerrat mit dem Thema Energie.

Ministerpräsident Markus Söder (55, CSU) hält nichts von den Plänen der Bundesregierung.
Ministerpräsident Markus Söder (55, CSU) hält nichts von den Plänen der Bundesregierung.  © Armin Weigel/dpa

Das Kabinett will sich bei seiner Sitzung am Dienstag insbesondere mit der Energiekrise und deren Folgen befassen.

Ministerpräsident Markus Söder (55, CSU) und Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (51, Freie Wähler) wollen im Anschluss (12.30 Uhr) über die Ergebnisse der Diskussion informieren.

Beide hatten die Entscheidung der Bundesregierung, mit Isar 2 in Niederbayern und Neckarwestheim in Baden-Württemberg zwei der verbliebenen drei Atomkraftwerke nur als Notreserve bis April 2023 zu behalten, scharf kritisiert.

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"Es ist eine Entscheidung gegen jede Vernunft und zum Schaden unseres Landes", twitterte Söder. "Robert Habeck nimmt das Risiko eines Blackouts und weitere Anstiege beim Strompreis in Kauf."

Das sei "nach der Gasumlage der nächste schwere Fehler".

Aiwagner warf Habeck vor: "Parteiideologie vor Fachentscheidung" zu stellen und versah seinen Tweet mit dem Hashtag "#DasIstVerantwortungslos".

Söder und Aiwanger kritisieren Habeck-Vorschlag auf Twitter

Atomkraftwerk Isar 2: Unsicher, ob Reserveplan überhaupt umsetzbar ist

Der Energieversorger Eon, der das Atomkraftwerk Isar 2 betreibt, teilte mit, dass erst einmal technisch und organisatorisch überprüft werden müsse, ob der Plan der Bundesregierung machbar sei. Kernkraftwerke seien in ihrer technischen Auslegung keine Reservekraftwerke, die variabel an- und abschaltbar seien.

Darüber hinaus versicherte Eon, dass Isar 2 auch bei einem Weiterbetrieb über den 31. Dezember hinaus alle sicherheitsrelevanten Anforderungen erfülle und "zu den sichersten Anlagen der Welt" gehöre.

Der Konzern habe immer erklärt, die Bemühungen der Bundesregierung um eine sichere Energieversorgung im Rahmen der Möglichkeiten zu unterstützen und gesprächsbereit zu sein, sofern die Bundesregierung es wünsche, hieß es in der Mitteilung.

Titelfoto: Armin Weigel/dpa

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