Zum Jahrestag des Olympia-Attentats: Diskussion über innere Sicherheit

München - Am Vortag des Gedenkens an die Opfer des Olympia-Attentats von 1972 wird Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (65, CSU) zu einer Podiumsdiskussion im jüdischen Gemeindezentrum in München erwartet.

Der Anschlag 1972 endete mit der Ermordung von elf israelischen Geiseln. Außerdem starben fünf Geiselnehmer und ein Polizist.
Der Anschlag 1972 endete mit der Ermordung von elf israelischen Geiseln. Außerdem starben fünf Geiselnehmer und ein Polizist.  © DPA

Dabei wird es am Sonntag (16.30 Uhr) auch um die Frage gehen, wie es heute um die innere Sicherheit steht, heißt es in der Ankündigung der Israelitische Kultusgemeinde München und Oberbayern.

Neben der Präsidentin der Gemeinde, Charlotte Knobloch (89), wird auch Shlomo Levy dabei sein.

Er war Dolmetscher des israelischen Olympiateams, auf das eine Terrororganisation am 5. September 1972 einen Anschlag samt Geiselnahme verübt hatte. Elf Athleten und Trainer sowie ein deutscher Polizist starben.

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Levy schildert seine Erinnerungen im Dokumentarfilm "Es ist ein Glück, dass ich noch lebe", der auch gezeigt wird. Ausgangspunkt der anschließenden Diskussion soll das Buch der Journalisten Roman Deininger und Uwe Ritzer über den Anschlag von 1972 sein.

Am Montag wird dann der Toten auf dem Flugplatz Fürstenfeldbruck gedacht, wo die Geiselnahme nach rund 18 Stunden in einem Blutbad endete.

Hinterbliebene der Getöteten werden ebenso unter den Gästen sein wie Itzchak Herzog (61), Staatspräsident von Israel.

Hinterbliebene erhalten 28 Millionen Euro

Sie hatten erst zugesagt, nachdem sich die Familien der Opfer mit dem Bund auf weitere Entschädigungszahlungen geeinigt hatten. Mit der Zahlung von 28 Millionen Euro endet für die Hinterbliebenen ein jahrzehntelanger Streit um eine angemessene Anerkennung ihres erlittenen Leids.

Teilnehmen wollen am Montag auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (66), Bundesinnenministerin Nancy Faeser (52, SPD), Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (55, CSU) sowie der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster (68).

Titelfoto: DPA

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