Schrecklicher Auffahrunfall mit einem Toten: Feuerwehr ärgert sich über fehlende Rettungsgasse
Magdeburg - Nach einem Auffahrunfall mit einem toten Lastwagenfahrer bei Magdeburg ist die Autobahn 2 in Richtung Hannover gesperrt worden.

Der Verkehr werde über die Anschlussstelle Irxleben umgeleitet, sagte ein Polizeisprecher am Dienstagmorgen. Bereits vor Beginn des Berufsverkehrs staute sich der Verkehr zeitweise auf bis zu 5 Kilometern Länge. Wann die Sperrung wieder aufgehoben werden sollte, war zunächst unklar.
Zuvor war der Lkw einem Schwertransporter kurz vor der Einfahrt zum Rasthof Börde Nord aufgefahren.
Wie es genau dazu kam und wie alt der tödlich verletzte Mann war, konnte der Sprecher zunächst nicht sagen.
UPDATE, 8 Uhr: Nach knapp drei Stunden konnte das Unfallopfer aus dem Wrack befreit werden. Das Fahrerhaus musste hierfür komplett von dem Lkw abgetrennt werden. Anschließend kamen Notfallseelsorger zum Einsatz, die die Feuerwehrkräfte nach dem schrecklichen und kräftezehrenden Einsatz betreuten. Swen Domsgen, Leiter des Bergungsteams: "Das Problem war, dass die beiden Fahrzeuge ineinander festhingen und niemand an die verungklückte Person herankam. Auch die Feuerwehr nicht. Wir mussten die Laster auseinanderziehen. Es ist hart zu wissen, dass da jemand drin ist und der wird ja auch Familie haben." Um das Erlebte zu verarbeiten, werden sich Domsgen und sein Team nach der Bergung zusammensetzen und miteinander sprechen: "Niemand soll alleine Zuhause in seinem Kämmerlein damit fertig werden müssen."
UPDATE, 8.40 Uhr: Am Stauende hatte es gegen 6.25 Uhr einen weiteren Unfall mit zwei Lastwagen gegeben. Zwei Personen seien dabei schwer verletzt worden, teilte eine Sprecherin der Autobahnpolizei mit. Der Fahrer und sein Beifahrer aus einem der beteiligten Lastwagen wurden in dem Fahrzeug eingeklemmt. Sie konnten geborgen werden und wurden mit einem Rettungswagen in ein Krankenhaus gebracht.
UPDATE, 9 Uhr: Den Einsatzkräften stand bei dem zweiten Unfall laut Zeugen keine Rettungsgasse zur Verfügung. Martin Oppermann von der Feuerwehr Ebendorf musste sich mit seinen Kameraden durch den Stau quälen. "Ich appelliere an alle Verkehrsteilnehmer: wenn sie in einen Stau kommen, bitte bilden sie eine Rettungsgasse", so Oppermann.
UPDATE, 14 Uhr: Bei dem getöteten Trucker handelt es sich laut Polizeiangaben um einen 47-jährigen Polen. Seit 12 Uhr seien beide Unfallstellen geräumt und die Fahrspuren wieder für den Verkehr freigegeben.


