ADFC-Test zeigt: Radler fühlen sich auf Chemnitzer Straßen nicht sicher!
Chemnitz - Radfahrer fühlen sich immer unsicherer auf Chemnitzer Straßen. Laut dem am Dienstag veröffentlichten Fahrradklima-Test sehen sich fast drei Viertel der Chemnitzer beim Radeln gefährdet.

"Unsere Stadt erreicht bei der Bewertung des Radklimas nur die Schulnote Vier und hat sich damit schon zum zweiten Mal hintereinander verschlechtert", ärgert sich Thomas Lörinczy (48) vom Allgemeinen Deutschen Fahrradklub (ADFC).
Die Kritik-Liste der Radfahrer ist lang: 87 Prozent sehen sich an Baustellen unzureichend geschützt. 84 Prozent sorgen sich um ihre Kinder, wenn die allein mit dem Rad unterwegs sind.
86 Prozent kritisieren unzureichenden Winterdienst. 89 Prozent empfinden Ampelschaltungen als fahrradunfreundlich. Einziger Lichtblick: Die Mitnahme von Fahrrädern in Bussen und Bahnen bewerteten 69 Prozent der Chemnitzer positiv.
ADFC-Sprecher Lörinczy fordert: "Wenn Chemnitz sein selbst gestecktes Ziel von zwölf Prozent Radverkehrs-Anteil erreichen möchte, muss der Alltags-Radverkehr in allen Belangen gleichwertig zum motorisierten Verkehr gesehen werden - inklusive dem gleichen Prozentsatz an Finanzierung."

Für den aktuellen Fahrradklima-Test hatten 329 Chemnitzer Fahrradfahrer ihre Bewertung abgegeben. Bundesweit wurden 683 Städte getestet. In der Kategorie der 25 Städte mit 200.000 bis 500.000 Einwohnern landete Chemnitz auf Rang 10.
Anfang Mai will der ADFC den Test mit Bürgern und Politikern bei einer Podiumsdiskussion zum Thema "Mehr Platz fürs Rad in Chemnitz - mit wem geht das nach der Stadtratswahl?" auswerten.

