Diese Stars feiern 70 Jahre Adidas
Herzogenaurach - Das größte Geburtstagsgeschenk hat sich Adidas selbst gemacht. Pünktlich zu seinem 70-jährigen Bestehen präsentiert sich der Sportartikelhersteller in seiner neuen Konzernzentrale, der "Arena".

Das einem Fußballstadion gleichende Bauwerk ist das größte auf dem Unternehmenscampus in Herzogenaurach, das Adidas die "World of Sports" nennt.
1949 teilten die zerstrittenen Brüder Adolf und Rudolf Dassler ihre 1924 gegründete "Gebrüder Dassler Sportschuhfabrik".
Adolf, mit Spitznamen "Adi", gab seinem Unternehmen zuerst den Namen "Adolf Dassler - Spezialsportschuhfabrik addas". Als er die Firma am 18. August 1949 ins Handelsregister eintragen ließ, fügte er im Formular handschriftlich ein i ein. Denn seine Initialen addas hatten zu große Ähnlichkeit mit einer bereits bestehenden Firma für Kinderschuhe.
47 Mitarbeiter aus der Vorgängerfabrik blieben damals bei Adi, 13 entschieden sich für Rudolf, der Puma gründete. Seither gibt es in der kleinen mittelfränkischen Stadt zwei Sportartikelriesen, die es zu Weltruhm gebracht haben. In Herzogenaurach ist man überzeugt, dass erst die Konkurrenz am selben Ort den Erfolg der beiden Global Player möglich gemacht hat.
Bereits ein Jahr zuvor hatte Adi einen Fußballschuh entwickelt, der seitlich drei parallel angebrachte Riemen zeigte.
Was eigentlich zur Stabilisierung von Schuh und Fuß beitragen sollte, brachte zusätzlich einen einprägsamen Wiedererkennungseffekt und machte die drei Streifen zum genialen Markensymbol.
Zeitgeist der Generationen: Nach Freddie Mercury und Madonna prägt Stan Smith den Retro-Trend

Wie wenige andere Hersteller hat es Adidas geschafft, Produkte hervorzubringen, die den Zeitgeist ganzer Generationen mitprägten - nicht nur von Sportlern.
Die Queen-Musiker um Freddie Mercury trugen beim legendären Band-Aid-Konzert in London Wrestling-Schuhe mit den drei Streifen.
Madonna trat in Adidas-Stiefeln auf. Schuhe wie der "Handball Spezial" oder der auf der Retro-Welle wiedergeborene "Stan Smith" sprengten die Grenzen der ihnen eigentlich zugedachten Sportarten.
Stan Smith, in den 70er Jahren einst Nummer eins der Tennis-Welt und mit Firmengründer Adi Dassler noch persönlich bekannt, ist aktuellen Generationen nurmehr über den gleichnamigen Sportschuh ein Begriff. Sein Buch trägt den Titel "Some People Think I am a Shoe" ("Manche Leute glauben, ich bin ein Schuh").
Aber der aktuelle Firmenchef Kasper Rorsted weiß, dass Nostalgie nur ein nettes Zubrot ist. Mit dem neuen Hauptquartier in Herzogenaurach für satte 350 Millionen Euro will er zeigen, wie zukunftsorientiert Adidas ist.
Adi Dasslers Devise, den Athleten das möglichst beste Werkzeug an die Hand geben, versucht er weiterzuentwickeln. Rorsted will Adidas als Global Player mit festen Wurzeln in der Heimat präsentieren.
"Wir sind ein deutsches Unternehmen. Es ist extrem wichtig, dass wir die Wurzeln behalten, um ein deutsches Unternehmen zu sein", sagt der Däne an der Spitze eines Konzerns, dessen Alltagssprache inzwischen Englisch ist und auf dessen Campus sich die 5600 Mitarbeiter aus 140 Nationen zusammensetzen.
