Erschossener Arzt: Hatte er Kontakte ins Rotlicht-Milieu?

Berlin - Vor über einem Jahr wurde der Berliner Arzt Dr. Martin Doll in Marienfelde erschossen - im Hinterhof seiner Praxis. Auch 15 Monate danach scheint die Polizei keine heiße Spur zu haben und wendet sich mit einem Fahndungsaufruf an die Öffentlichkeit (TAG24 berichtete).

Dr. Doll wurde im Januar 2018 erschossen.
Dr. Doll wurde im Januar 2018 erschossen.  © DPA

Am Freitag, dem 12. Januar 2018 verliert der Arzt sein Leben. Es ist circa 19.30 Uhr, als der 67-Jährige seine Praxis verlässt. Medienberichten zufolge, ist er mit einer Bekannten zum Abendessen in Charlottenburg verabredet.

Im Hinterhof lauert jedoch bereits sein Killer. Gleich vier, oder sogar fünf mal, soll der Mörder aus nächster Nähe auf den Internisten Dr. Doll geschossen haben. Danach verschwand er wohl im Dunkeln.

Der Mörder habe seine Tat nach den Ermittlungen der Kripo präzise geplant und die Gewohnheiten des Arztes und die Umgebung der Praxis genau ausgekundschaftet, sagte der Leiter der zuständigen Mordkommission, André Brandt, am Mittwochabend bei der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY...ungelöst".

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Nach Ausstrahlung der Sendung erreichten die Polizei fünf Hinweise, wie eine Polizeisprecherin am Donnerstag erklärte. Ein Hinweis bezog sich auf einen erneuten Fahndungsaufruf der Polizei.

Die Mordkommission hält ein "starkes persönliches oder finanzielles Motiv" für höchstwahrscheinlich. Das Opfer habe Kontakte in die Immobilienbranche gehabt, darunter nach Polen und in die Schweiz. Es könnte um Immobiliengeschäfte und hohe Geldsummen gegangen sein.

Der Arzt könnte auch finanzielle Verbindungen zum Rotlichtmilieu gehabt haben, ohne es selbst zu wissen, so Brandt. "Diese Art von Kontakten könnten für ihn zu einer tödlichen Gefahr geworden sein."

Die Staatsanwaltschaft in der Hauptstadt setzte bis zu 10.000 Euro Belohnung für Hinweise zur Aufklärung des Verbrechens aus.

In diesem Gebäude befand sich die Arztpraxis des ermordeten Internisten Dr. Doll, im Hinterhof fand sein Leben ein erschreckendes und plötzliches Ende.
In diesem Gebäude befand sich die Arztpraxis des ermordeten Internisten Dr. Doll, im Hinterhof fand sein Leben ein erschreckendes und plötzliches Ende.  © Polizei Berlin

Titelfoto: DPA

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