Unter Tränen: Aktivisten demonstrieren gegen Tiertransporte
Altenburg - Tierschutz-Aktivisten haben vor einem Schlachthof in Altenburg gegen Massentierhaltung und Tiertransporte protestiert. Nach Angaben der Polizei verlief die Aktion am Sonntag friedlich.

Demnach hätten sich rund 50 bis 60 Menschen an der Aktion beteiligt. Der Vorstandsvorsitzende des Deutschen Tierschutzbüros, Jan Peifer, sagte, dass die Aktivisten die Fahrer der Lastwagen jeweils um ihr Einverständnis baten, um für ein paar Minuten an die Tiere heranzutreten und ihnen "einen glücklichen Moment zu bereiten".
Der Protest war als Versammlung angemeldet worden. Die Demonstranten haben sich laut Peifer von den Schweinen in den Lastwagen verabschiedet - teils unter Tränen. "Für die Aktivisten, die sich vegan ernähren, war das teils sehr emotional", sagte er.
Seinem Eindruck nach habe der Schlachthof die Aktion geduldet. Das Unternehmen war für ein Statement nicht erreichbar. Neben dem Deutschen Tierschutzbüro waren noch weitere Tierschutz-Gruppen - unter anderem aus Leipzig und Chemnitz - an dem Protest beteiligt.
In Thüringen starben in den vergangenen zehn Jahren unter anderem 774 Schweine und 581 Geflügeltiere bei Verkehrsunfällen oder weil technische Anlagen beim Transport ausgefallen waren. Das geht aus einer Antwort des Thüringer Gesundheitsministeriums auf eine Kleine Anfrage der Grünen-Fraktion im Thüringer Landtag hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.
Außerdem mussten wegen solcher Ausfälle 1145 Schweine und 1513 Geflügeltiere in diesem Zeitraum leiden oder hatten Schmerzen.

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