Annaberger Kät: Historische Einblicke in Sachsens ältestes Volksfest
Annaberg-Buchholz - Zeitlos schön: Seit fast einem halben Jahrtausend wird die Kät gefeiert. Was als Wallfahrt begann, ist heute Sachsens größtes Volksfest.

Von Kamelen übers Kasperle bis zum Karussell - ein Annaberger schwelgt in Geschichte und Erinnerungen.
Die Annaberger Kät gibt’s seit 1520. Heilige Erde vom Campo Santo in Rom lockte Wallfahrer zum Trinitatisfest in die Stadt.
Aus Ständen zur Verköstigung der Besucher entwickelte sich ein immer größeres Fest. Bauingenieur Christian Sieber (63) ist ein wahrer Kät-Kenner:
"Erst fand die Kät an der Trinitatiskirche statt, 1827 zog man aus Platzgründen an die Geyersdorfer Straße. Weil sich das Ganze immer mehr zum Volksfest entwickelte, wurde es 1869 schließlich an den Schießhausplatz, dem heutigen Kätplatz, verlegt."
Kurios: Damals gab es auf der Kät tatsächlich Kamele und andere exotische Tiere! Heute erinnert Kamel-Maskottchen "Käti" an diese Zeit.
Nicht ganz so weit zurück reichen Siebers Kindheitserinnerungen: "In den 50er-Jahren bin ich immer mit dem Opa auf die Kät gegangen. Da habe ich besonders das Kasperle-Theater genossen." Während heute vor allem Fahrgeschäfte Besucher anziehen, gab's früher ganz andere Highlights:
"Durch Gucklöcher konnte man sich Malereien von großen Weltereignissen, wie dem Untergang der Titanic, ansehen. Da würden heute, in Zeiten von YouTube, wahrscheinlich alle drüber lachen."
Die Annaberger Kät hat noch bis Sonntag geöffnet.



