Anschlag auf Moschee in Dresden: Täter auf der Flucht

Dresden - In der sächsischen Landeshauptstadt gab es am Dienstagnachmittag einen Anschlag auf eine Moschee.

Bei der Moschee in Dresden-Cotta wurden mehrere Scheiben eingeschlagen.
Bei der Moschee in Dresden-Cotta wurden mehrere Scheiben eingeschlagen.  © Tino Plunert

Es handelt sich um die Fatih Camii Moschee der Türkisch Islamischen Gemeinde zu Dresden.

Bei dem Haus, dass sich in der Hühndorfer Straße in Dresden-Cotta befindet, wurden gegen 14.50 Uhr von einem Unbekannten drei Scheiben mit Steinen eingeschlagen, die drinnen gefunden und sichergestellt wurden. Verletzt wurde bei dem Anschlag niemand.

"Es ist schlimm und beunruhigend", sagt Mahmut Bacaru (50) aus dem Gemeindevorstand. "Zum Glück war niemand da, der hätte verletzt werden können", sagt er und blickt auf die vielen Glassplitter, die am Boden im Gebäude liegen. "Dresden ist unsicherer geworden."

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Die alarmierten Polizeibeamten suchten den Tatverdächtigen in der Umgebung mit mehreren Funkstreifenwagen. Ein Spürhund war auch im Einsatz. Allerdings blieb bisher alles ohne Erfolg.

Kriminalisten untersuchten den Tatort bereits. Den bisherigen Ermittlungen zufolge geht die Polizei von einem Einzeltäter aus.

Zur Schadenssumme liegen noch keine Angaben vor. Die Kripo hat die weiteren Ermittlungen übernommen. Dazu wurden auch die Aufzeichnungen einer Überwachungskamera gesichert. Die Hintergründe der Tat sind noch nicht bekannt.

Die Polizei sucht nun Zeugen, die die Straftat beobachtet haben oder Angaben dazu machen können. Hinweise nimmt die Polizeidirektion Dresden unter der Telefonnummer 0351/483 22 33 entgegen.

Vor drei Jahren gab es bereits einen Bombenanschlag auf das Gotteshaus in Cotta: Im September 2016 hatte ein Mann mit Rohrbomben einen Anschlag auf die Moschee verübt. Im August 2018 wurde er vom Landgericht Dresden zu neun Jahren und acht Monaten Haft verurteilt (TAG24 berichtete). "Wir werden uns noch besser absichern", sagt Bacaru.

Update 18.14 Uhr:

Wie von der Polizei Dresden inzwischen mitgeteilt wurde, liegt der entstandene Sachschaden bei 1500 Euro.

Aufgrund des Geschehnisses verstärkt die Dresdner Polizei ihre Präsenz vor der Moschee.

Mahmut Bacaru (50) vom Vorstand der Türkisch Islamischen Gemeinde zu Dresden vor der Fatih Camii Moschee. Die Gemeinde zählt rund 100 Mitglieder.
Mahmut Bacaru (50) vom Vorstand der Türkisch Islamischen Gemeinde zu Dresden vor der Fatih Camii Moschee. Die Gemeinde zählt rund 100 Mitglieder.  © Ove Landgraf
Die Polizei ermittelt am Tatort.
Die Polizei ermittelt am Tatort.  © Tino Plunert

Titelfoto: Tino Plunert

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