Sachsen/Thüringen - In ihrem Job dreht sich alles um Gesundheit – aber die tägliche Arbeit in Pflegeheimen oder Krankenhäusern kennt kaum ein Azubi der AOK PLUS. Deshalb entschied die Kasse: Ein Praktikum in einer sozialen Einrichtung ist Pflicht!

Julia Adler packt im Katharinenhof des Diakoniewerk Oberlausitz e.V. in Großhennersdorf mit an, einer Einrichtung für geistig und körperlich behinderte Menschen.

Was sie erlebt, erzählt sie im Video:

Eigentlich ist Julia im zweiten Lehrjahr zur Sozialversicherungsfachangestellten (kurz: „Sofa“) und hat gerade die Zwischenprüfung hinter sich gebracht.

Nun heißt es: Eine Woche Schichtdienst in der Wohngruppe statt Kundenberatung am Schreibtisch, T-Shirt und Schürze statt Büro-Outfit. Die 21-Jährige packt mit an, wäscht und kleidet die Bewohner, wechselt Windeln, reicht das Essen.

„Dank des Praktikums habe ich viel mehr Verständnis gewonnen für die Menschen, die mit Behinderungen leben, und ihre Angehörigen, die finanzielle Unterstützung oder Hilfsmittel beantragen“, sagt sie.

Denn als Sozialversicherungsfachangestellte berät Julia Versicherte zu den Leistungen der AOK PLUS oder entscheidet über Anträge. „Gerade bei Schwerbehinderten ist es wichtig, dass wir individuelle Entscheidungen treffen“, sagt Julia. Beispiel: Ihre Schützlinge können nicht laufen und brauchen an ihre Körperform angepasste Rollstühle.

Berührungsängste kennt die Auszubildende nicht. „Es ist sicher für viele gesunde Menschen eine Überwindung, auf Behinderte zuzugehen“, sagt sie. „Doch wenn ich ihnen über das Gesicht streiche oder Quatsch mache, ist ihr Lachen die schönste Belohnung für mich.“

Übrigens: Vor den Pflegern hat Julia großen Respekt. „Sie haben sich ganz bewusst für diese Arbeit entschieden und sind seit Jahren dabei. Sie machen einen super Job!“