Integration oder Ausbeutung? Arbeitslose sollen Hilfstätigkeiten verrichten
Potsdam - Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist seit 2013 deutlich gesunken. Dennoch steht das Thema weiterhin ganz oben auf der Liste der Brandenburger Arbeitsministerin.

Deutlich gesunken bedeutet konkret: von 55.000 Arbeitslosen im Jahr 2013 verringerte sich die Anzahl der "Langzeitarbeitslosen" (Mehr als zwei Jahre ohne Job) auf 32.000 im Januar 2019.
Brandenburgs Arbeitsministerin Susanna Karawanskij (38, Linke) will diese Menschen nun zurück in den Arbeitsmarkt holen. Womit? Mit Tätigkeiten, die keinen besonderen Qualifikationen bedürfen, also im Prinzip von jedermann machbar sind.
Unter diese Berufe fallen alle Tätigkeiten, für die eine Einführung ausreicht, um sie erledigen zu können. Also zum Beispiel:
- Putz- und Reinigungsarbeiten
- Hauswirtschaftliche Tätigkeiten
- Betreuungsassistenzen
Viele Unternehmen bräuchten laut Gerald Wagner vom Hallenser Institut, einem Experten für das Thema inzwischen besonders viele Hilfskräfte. Und die seien schwer zu finden.
Gleichzeitig sollen die Arbeitgeber laut Arbeitsministerin Karawanskij aber auch dazu angeregt werden, ihren Mitarbeitern Weiterbildungen und Qualifizierungen zu ermöglichen.
