Aue-Trainer Stipic: Ich habe die Nase voll von Schönspielern

Von Thomas Nahrendorf
Aue - Bisher hat er sich immer vor seine Mannen gestellt, oft Fehler auf sich genommen, die er nicht verbockt hat. Jetzt redet Aues Trainer Tommy Stipic zum ersten Mal Tacheles, er hat die Nase voll von Schönspielern.
"Ich habe mich in Karlsruhe auf diese elf Akteure festgelegt - und das war falsch", sagte er mit einem ernsten Unterton.
Viele waren nicht 100 Prozent bei der Sache, wollten einfach nur glänzen, statt zu arbeiten. Vor allem haperte es, wenn der Gegner schnell spielte, da waren die Sachsen überfordert.
Stipic korrigierte seine Aufstellung nach 30 Minuten, nahm Thorsten Schulz und Henri Anier runter. Doch es hätte fast jeden Feldspieler treffen können.
Intern wird es sicherlich fürchterlich gekracht haben, der ach so freundliche Kroate kann auch anders - wie zu hören war.

Als er gefragt wurde, ob er denn noch irgendeine positive Erkenntnis aus der Niederlage gezogen hat, antwortete er überaus energisch.
Schon sein "ja, habe ich" klang bedrohlich: "Die positive Erkenntnis aus dem Spiel ist, ich werde in Zukunft auf die lebenden Legenden des Vereins setzen. Auf die, die für den FC Erzgebirge brennen, die sich zerreißen.
Ich setze auf Rene Klingbeil, ihn in Karlsruhe nicht von Beginn an zu bringen, war ein Fehler. Ich setze auf Thomas Paulus, Michael Fink und Oliver Schröder und damit auf die geballte Erfahrung."
Krawumm, das saß. Mit Ausnahme von Martin Männel, Fabian Müller und auch Stipe Vucur dürfen sich alle anderen angesprochen fühlen.
Vor allem die junge Fraktion, auf die Stipic so steht, dürfte vorerst abgefrühstückt haben. "Nur mit Schönspielen gewinnen wir nix", weiß der Coach.
Er hat die Nase voll von Larifari-Fußball, Pillepalle-Gekicke ohne Herz, er will vor allem und vor allem anderen Kampf und Biss sehen. Die "lebenden Legenden" wissen, wie sie Schlachten gewinnen können. Darauf setzt Stipic.
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