Aufholjagd von Aue: Vom Eichhörnchen zum Hamster
FC Erzgebirge startet beim Kampf um Klassenerhalt durch
Aue - Das kleine Tierchen beim FC Erzgebirge hat sich verwandelt. Die Größe ist annähernd gleich geblieben. Aber der Hamster wirkt deutlich schwerer als das Eichhörnchen.

Sah der Start der Aufholjagd nach dem 1:4 in Nürnberg mit vier Unentschieden aus den folgenden fünf Spielen eher nach einer mickrigen Taktik aus, so wurde es nun ergiebig. 2:1 gegen Fürth und 3:1 in Regensburg. Aue ist wieder da.
Die "Veilchen" haben nach links gezogen auf die Überholspur. Das Gas richtig durchgedrückt hat in den letzten Wochen Dimitrij Nazarov.
Der offensive Mittelfeldspieler blüht mit den ersten wärmeren Sonnenstrahlen auf, kam zuletzt schon an seine Form der Vorsaison heran. "Wir waren immer schon nah dran am Sieg, auch bei den vielen Unentschieden. Da wurden Stimmen laut, dass es nicht reicht. Aber wir haben immer an uns geglaubt", sagt der seit gestern 28-Jährige, der in Regensburg das 1:0 einleitete und das 2:0 direkt vorbereitete.
"Durch die Remis‘ wurde aber unser Selbstvertrauen immer größer. Jetzt ernten wir so langsam die Früchte unserer Arbeit. Was wir in Fürth und beim Jahn gespielt haben, das war richtig gut. Die Liga hat Respekt vor uns", zeigt "Dima" eine breite Brust.
Er konnte sich Sonntag und Montag freuen, jetzt zählt nur noch St. Pauli. Am Samstag gilt es anzuknüpfen an die letzten Wochen, Nazarov weiß das: "Wir haben noch nichts erreicht, weil die Liga brutal eng ist." Fünf Teams mit 36 Zählern, vier mit 37 - so etwas gab es noch nie. Und weil das so ist, lohnt sich für Nazarov der Blick auf die Tabelle nicht groß. "Wir müssen wirklich von Spiel zu Spiel blicken. Wenn wir rechnerisch nicht mehr absteigen können, dann feiern wir. Bis dahin geben wir Gas, jede Patrone muss sitzen. Wir wollen gegen St. Pauli ein Feuerwerk abbrennen", verspricht er.
Vielleicht auch mal wieder mit einem Tor von ihm. Das letzte schoss er im Hinspiel beim 3:1 gegen Nürnberg. In den letzten beiden Spielen war er kurz davor. Jetzt ist die Zeit reif. Da würde er der Hamster immer fetter werden...

Fotos: picture point/Sven Sonntag