Narren-Präsident will runden Tisch zur Fastnachts-Sicherheit

Bad Dürrheim - Die Narren im Südwesten zählen wohl schon die Tage: An diesem Samstag beginnt die traditionelle schwäbisch-alemannische Fastnacht.
Die Vorfreude sei groß, sagte der Präsident der Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte (VSAN), Roland Wehrle. Allerdings beschäftige viele Zünfte das Thema Sicherheit: "Darüber wird sehr viel diskutiert."
Den Vereinen mache vor allem die Fülle an Reglementierungen und Auflagen zu schaffen - etwa zum Brandschutz oder zum Sicherheitsdienst während der Veranstaltungen. "Wenn das so weitergeht, können das vor allem kleinere Zünfte nicht mehr stemmen."
Auch im Alemannischen Narrenring (ANR) kennt man die Problematik. "Die Verbände sind froh, wenn sie für ihre Ringtreffen noch jemanden finden, der das organisiert", sagte ANR-Präsident Augustin Reichle. Gut sei, dass Kommunen den Zünften nach wie vor oft entgegenkämen.

"Für uns ist die Sicherheit sehr wichtig", betonte Wehrle. "Aber sie muss so gestaltet sein, dass eine freie und schöne Fastnacht vor Ort ermöglicht wird."
Sobald eine neue Bundesregierung feststehe, werde der VSAN gemeinsam mit dem Bund Deutscher Karneval einen runden Tisch anregen. "Wir müssen vernünftige Kompromisse finden - zwischen einem notwendigen Sicherheitsbedürfnis, aber auch einer gewissen Freiheit, um die Fastnacht auch Fastnacht sein zu lassen."
Dass die schwäbisch-alemannische Fastnacht im Jahr 2014 in die Liste des immateriellen Kulturerbes aufgenommen wurde, zeige ihre Bedeutung, sagte Wehrle. "Wir wollen erreichen, dass Bund, Land und Kommunen sich stärker in der Pflicht sehen, dass dieses Kulturerbe auch gelebt werden kann so wie die Unesco es sich wünscht."
Rund sechs Wochen dauert die fünfte Jahreszeit dieses Mal - eine relativ kurze Zeit. Die Termine der Fastnacht ändern sich jedes Jahr, da sie sich nach Ostern richten. Grundsätzlich gelte aber: Vom "Schmotzigen Dunschtig" bis zum Aschermittwoch dauere es stets knapp eine Woche, sagte Reichle. "Die heiße Phase ist also eh immer gleich lang."
Fotos: DPA