MiQua-Museum am Kölner Rathaus wird teurer und dauert noch länger

Köln - Die nächste städtische Großbaustelle in Köln wird teurer und dauert etliche Jahre länger als geplant. Das "MiQua" als Museum im Quartier neben dem Kölner Rathaus soll frühestens im März 2024 eröffnen. Die Baukosten steigen von geplanten 77 Millionen Euro auf mindestens 95 Millionen Euro.

Blick von Obenmarspforten auf das im Bau befindliche MiQua (Simulation)
Blick von Obenmarspforten auf das im Bau befindliche MiQua (Simulation)  © LVR.de/Wandel Lorch Architekten/pr

Die Neuigkeiten teilte die Stadt Köln jetzt erst mit, wollte die Schätzung eigentlich schon im Herbst 2019 abgeben.

Ursprünglich hatten die Stadt Köln und der Landschaftsverband Rheinland (LVR) eine Rahmenvereinbarung für das Museumsprojekt geschlossen. Die Stadt Köln baut, der LVR soll das Museum künftig betreiben.

Noch Stand September 2019 hieß es, das Museum könne 2021 in die Hände des LVR übergeben werden.

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Doch daraus wird nichts, die Arbeiten verzögern sich um mindestens drei weitere Jahre bis 2024. Bislang wurde der Eröffnungstermin für das geplante "MiQua" bereits zweimal verschoben.

Einziger Lichtblick: Das Praetorium und das Museumspädagogische Zentrum als Teil des MiQua könnten dem LVR vorzeitig übergeben werden, so die Stadt Köln.

Gründe für die Verzögerungen waren bislang Blindgänger auf dem Grundstück am Kölner Rathaus, neue Sicherheitsanforderungen im geplanten Museum und langsame Arbeiten am Rohbau. Zusätzlich sorgten archäologische Funde für weitere Herausforderungen bei der Planung.

Stahlbau-Arbeiten als Kernproblem

Eine Simulation zeigt den künftigen Vorplatz am Kölner Rathaus, der momentan eine Baustelle ist.
Eine Simulation zeigt den künftigen Vorplatz am Kölner Rathaus, der momentan eine Baustelle ist.  © LVR.de/Wandel Lorch Architekten/pr

Durch die Verzögerungen mussten alle Unternehmen und Gewerke warten, Rahmenverträge für die Unternehmen waren längst abgelaufen.

Durch neue ausgehandelte Verträge soll es jetzt vorangehen, wenn auch Mehrkosten für die Stadt Köln und die Kölner Steuerzahler in Millionenhöhe anfallen.

"Die Montage des Stahlbaus kann gemäß der nun vereinbarten Termine ab Juni 2020 fortgesetzt und voraussichtlich im März 2021 abgeschlossen werden", heißt es laut Mitteilung der Stadt Köln.

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Dafür seien "lange und intensive" Verhandlungen bis auf höchster Verwaltungsebene notwendig gewesen.

In der Zwischenzeit soll unterirdisch Sand abgesaugt werden, um weitere Arbeiten vorzubereiten. Der Stahlbau hat also Vorrang, erst danach können Fassaden, Dach und Technik im Gebäude gebaut werden.

Das künftige "MiQua"-Museum soll mit dem römischen Praetorium, dem mittelalterlichen jüdischen Viertel und dem Goldschmiedeviertel einige der bedeutendsten archäologischen Architekturfunde der Stadt Köln zeigen und begehbar machen.

Das Praetorium ist während der verbleibenden Bauarbeiten geschlossen.
Das Praetorium ist während der verbleibenden Bauarbeiten geschlossen.  © Michael Jakobs / LVR/pr
Ein Blick in die Zukunft: Archäologischer Rundgang im Jüdischen Viertel, Gang zwischen Synagoge und Goldschmiedehäusern (Simulation).
Ein Blick in die Zukunft: Archäologischer Rundgang im Jüdischen Viertel, Gang zwischen Synagoge und Goldschmiedehäusern (Simulation).  © LVR.de/Wandel Lorch Architekten/pr

Titelfoto: LVR.de/Wandel Lorch Architekten/pr

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