Mysteriöses Virus im Zoo: Elefanten in Lebensgefahr!?

Berlin - Im Berliner Zoo herrscht große Sorge bei den Pflegern und Ärzte, denn dort besteht Todesgefahr für die Elefanten: Ein Herpes-Virus treibt in ihrem Gehege sein Unwesen, mit dem sich sieben Dickhäuter angesteckt haben, wie B.Z. berichtet.
Der Herpes-Erreger EEHV (Elephant Endotheliotropic Herpes Virus) versteckt sich in den verschiedensten Körperregionen der Elefanten.
Bricht das Virus erst einmal aus, geht dann alles sehr schnell.
"Massive Virenkonzentration führt zu massivem Zellsterben. Körpereigene Immunzellen gehen beim Bekämpfungsversuch zugrunde. Es kommt zu Vergiftung und letztlich zum Herz-Kreislauf-Versagen", so der Zoo-Tierarzt Dr. André Schüle.

Typische Symptome für die Erkrankung seien
Lethargie und Schwellungen an Zunge oder Kopf. Sobald die Dickhäuter diese aufweisen, ist für die Ärzte klar, dass die lebenswichtigen Organe bereits beschädigt wurden.
Der fünfjährige Elefant Anchali macht den Tierärzten besonders Sorgen, da vor allem Jungtiere für die Todeskrankheit anfällig sind. Untersuchungen bei dem Dickhäuter hatten eine hohe Menge an Viren ergeben, doch bisher blieb das Tier verschont.
"Aktuell testen wir das Elefantenmädchen täglich auf den Erreger, entnehmen Tupferproben aus der Rüsselschleimhaut", so Dr. Schüle. Bereits in der Vergangenheit starben drei Elefanten im Berliner Zoo. Gegen das Virus sind die Ärzte jedoch hilflos.
"Wir wissen nicht, woher der Erreger kommt. Es gibt bisher keinen Impfstoff. Wir setzten unsere Hoffnung auf die Forschung", sagte der 43-Jährige Zoo-Tierarzt.
Titelfoto: DPA