Verbotenes Plastinat oder Fake? In TAG24 packt "Dr. Tod" exklusiv aus!

Berlin - Weil "Dr. Tod" bei einem Termin den Offiziellen des Berliner Bezirksamts Mitte nicht verraten wollte, ob im "Menschen Museum" weiterhin ein verbotenes Plastinat gezeigt wird, droht ihm Ärger. In TAG24 lüftet er das Geheimnis.

Eines der Plastinate im Berliner "Menschen Museum".
Eines der Plastinate im Berliner "Menschen Museum".  © TAG24/Peter Kiefer

Seine umstrittene Leichenschau "Körperwelten" haben weltweit mehr als 45 Millionen Besucher gesehen – doch nur daheim in Deutschland gibt's für Plastinator Gunther von Hagens (73) immer wieder Ärger um seine konservierten Toten.

So wie seit der Eröffnung im Jahr 2015 mit seinem "Menschen Museum" am Fuße des Fernsehturms am Alexanderplatz.

Und das, obwohl die "Körperwelten" bereits drei Mal unbehelligt im Postbahnhof am Ostbahnhof in der Hauptstadt ausgestellt wurden: 2001, 2009 und 2011.

Das Bezirksamt Mitte scheint jedoch etwas gegen die Anatomie-Ausstellung zu haben.

Jetzt will man sogar zwei auf deren behördliche Anweisung hin verhüllte Exponate verbieten und droht mit Beschlagnahmung – ohne so recht zu wissen, was überhaupt unter der Rettungsfolie steckt (TAG24 berichtete).

Beim Blick unter die Goldfolie ist das Exponat eindeutig als Fake zu erkennen.
Beim Blick unter die Goldfolie ist das Exponat eindeutig als Fake zu erkennen.  © PLASTINARIUM

Doch verbirgt sich unter den "Goldjungs" tatsächlich plastiniertes menschliches Gewebe von Toten, deren Einwilligung als Körperspender nicht mehr nachweisbar ist? Diese Exponate müssten dann entfernt werden.

Problem: Bei einem Vor-Ort-Termin im "MeMu" konnten zwei Bezirksamts-Offizielle das nicht feststellen!

Und "Dr. Tod" wollte es ihnen partout nicht verraten, weil es in seinen Augen ein "Besichtigungs- und kein Untersuchungstermin" war.

Dies wiederum bestätigte Gunther von Hagens von der Qualität seiner den angeprangerten Plastinaten exakt in ihrer Pose nachempfundenen Goldjungs: "Die Berliner Verwaltungsbürokraten wollen das Echte verbieten ohne es aber vom Unechten unterscheiden zu können."

Gunther von Hagens lüftet das Rätsel um das Plastinat des "Ringturners" – es ist ein Fake.
Gunther von Hagens lüftet das Rätsel um das Plastinat des "Ringturners" – es ist ein Fake.  © TAG24/Peter Kiefer; PLASTINARIUM

In TAG24 lüftet "Dr. Tod" jetzt dieses Geheimnis exklusiv!

Und siehe da: Der plastinierte "Ringturner" wurde durch eine Schaufensterpuppe ersetzt, auf die stellenweise Fotoausdrucke geklebt wurden, die durch Löcher in der Goldfolie lugen. Alles entstanden in mühevoller Handarbeit im "PLASTINARIUM" im brandenburgischen Guben.

"Vielleicht hätte ich nicht so stur sein und dem Bezirksamt den Blick unter die Folie erlauben sollen", gibt sich der schwer an Parkinson erkrankte 73-Jährige jetzt versöhnlich.

Er rechtfertigt dies mit seinen hohen Ansprüchen als Anatomiekünstler: "Die von mir gewünschte Illusion des Echten ist mir gelungen. Dadurch, dass sich die Herren vom Bezirksamt durch bloßes Besichtigen kein Urteil über Echtheit oder Fake bilden konnten, wurde mir die künstlerische Qualität meiner Imitate behördlich bestätigt. Jetzt bin ich zufrieden", so von Hagens gegenüber TAG24.

Wenn die Museums-Verantwortlichen jetzt noch das beanstandete, weil irreführende Wort "Plastinat" auf der Beschriftungstafel streichen, dürfte auch das Bezirksamt Mitte nichts mehr zu meckern haben.

Titelfoto: TAG24/Peter Kiefer; PLASTINARIUM