"Nicht jedes Mal Minderheitenschutz anmelden": Rainald Grebe über Indianer-Kostüme

Berlin - Afrikaner im Bastrock oder Indianer mit buntem Federschmuck im Haar: Was lange Zeit im Fasching als normal galt, hat zuletzt für eine heftige Debatte um rassistische Kostüme im deutschen Karneval ausgelöst (TAG24 berichtete). Der Kabarettist Rainald Grebe (47) hat dazu eine klare Meinung.

Der deutsche Musiker Rainald Grebe gibt am 20.06.2015 in Berlin mit dem Wuhlorchester ein Konzert.
Der deutsche Musiker Rainald Grebe gibt am 20.06.2015 in Berlin mit dem Wuhlorchester ein Konzert.  © DPA

Mit Federschmuck kennt sich der Wahl-Brandenburger aus. Auf die Frage, ob er gerne damit auftrete, sagte der Dramaturg bereits 2009:

"Das war einmal. Als Kind hatte ich auch einen Indianerfederschmuck. Mein Vater war so ein Karl-May-Spezialist. Er ist ein richtiger Experte und hält auch Vorträge. Ich selbst bin aber kein Fan …", erklärte der gebürtige Kölner damals gegenüber der taz.

Doch würde sich der "Brandenburg"-Interpret angesichts der neu entfachten Debatte weiter als Indianer verkleiden? "Natürlich", sagte der Sänger jetzt gegenüber dem Tagespiegel, der auch ein Klagelied mit dem Titel "Ich bin ein Indianer" hat und immer wieder Kommentare von Unterstützern der amerikanischen Ureinwohner bekommen.

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"Man kann nicht jedes Mal Minderheitenschutz anmelden", heißt es weiter. Man sei sich aber darüber im Klaren, dass Indianer eine "Fremdbezeichnung" sei und "einem kolonialistischen Hintergrund" entspringe, so der Artikel.

Mit seinem Hit-Lied "Brandenburg" hat der studierte Puppenspieler Rainald Grebe (47) bundesweit einen Mega-Erfolg gefeiert. Mittlerweile lebt der Liedermacher, der nach dem Abitur und Zivildienst nach Berlin ging, in der Uckermark.

Titelfoto: DPA

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