Radfahrer sollen auch bei Rot über Ampel fahren dürfen

Berlin - Die Grünen im Bundestag fordern, Radfahrer unter bestimmten Umständen auch bei Rot über die Ampel fahren zu lassen.
Dieter Janecek (40), der wirtschaftspolitische Sprecher der Fraktion, bezog sich in der "Bild"-Zeitung am Mittwoch auf das Vorbild Paris: "Dort zeigen kleine Schilder den Radlern, wo sie auch bei Rot rechts abbiegen dürfen, an T-Kreuzungen auch mal geradeaus."
Radfahrer haben in solchen Fällen aber keine Vorfahrt und müssen insbesondere die Straße überquerende Fußgänger durchlassen.
Paris habe mit den "rot-befreiten" Ampeln gute Erfahrungen gemacht, sagte der Abgeordnete aus München.
Ein erstes Pilotprojekt schwebe ihm für München-Neuhausen vor: "In den teils verwinkelten Straßenzügen des Stadtviertels gibt es eine ganze Reihe überflüssiger Ampeln, die den Verkehr eher behindern als flüssiger machen."

Bislang sei der Stadtverkehr vor allem auf die Bedürfnisse der Autofahrer ausgerichtet. Ihm gehe es darum, dass Auto, Fahrrad und Fußgänger gleichberechtigt sein sollten.
"Ich stelle mir einen grünen Pfeil für Radler vor", sagte Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter (46) der Deutschen Presse-Agentur.
Das Verkehrszeichen nur für Radfahrer solle an ungefährlichen Kreuzungen das Rechtsabbiegen und Geradeausfahren bei Rot erlauben.
"Pauschal Rot für Radler abschaffen, funktioniert nicht", sagte Hofreiter.
Fotos: imago, Jan Woitas/dpa