
Mehr Parkautomaten! In diesen Bezirken werden Autofahrer in Berlin künftig zur Kasse gebeten
Der Berliner Senat plant in den Bezirken Mitte, Neukölln und Tempelhof-Schöneberg neue Parkraumbewirtschaftung
Berlin - Mindestens drei Bezirke planen eine Ausweitung der Parkraumbewirtschaftung, wie die Senatsverkehrsverwaltung auf eine parlamentarische Anfrage des Grünen-Abgeordneten Harald Moritz (60) mitteilte.

Demnach wollen Tempelhof-Schöneberg, Mitte und Neukölln neue gebührenpflichtige Parkzonen einrichten – teilweise noch in diesem Jahr.
In der Nördlichen Luisenstadt in Mitte geht es bereits an diesem Freitag los.
Aktuell gibt es in Berlin laut Verkehrsverwaltung 42 Parkzonen im öffentlichen Straßenraum mit 104.000 bewirtschafteten Plätzen.
Im Koalitionsvertrag hat sich Rot-Rot-Grün vorgenommen, die Parkraumbewirtschaftung bis 2021 schrittweise auszuweiten, "mit dem Ziel einer Flächendeckung innerhalb des S-Bahn-Rings", wie es heißt.
In seiner Antwort auf die Anfrage verweist Verkehrsstaatssekretär Jens-Holger Kirchner (58, Grüne) darauf, dass für die Parkzonen die Bezirke zuständig seien und nicht alle aktuelle Angaben zu ihren Plänen gemacht hätten. Wesentliche Voraussetzung, um solche Zonen einzurichten, sei der "politische Wille in allen Bezirken".
"Von einer flächendeckenden Parkraumbewirtschaftung innerhalb des S-Bahn-Rings sind wir noch weit entfernt", sagte Moritz, der verkehrspolitische Sprecher der Grünen-Fraktion, gegenüber der DPA: "Hier müssen wir ran, denn eine stärkere Steuerung des Parkens würde die Anreize zur Nutzung des ÖPNV und somit zur Entlastung unserer Straßen erhöhen."
Moritz hält die Parkgebühren für zu niedrig: "Hier ist noch viel Luft nach oben."
Zwar sei in den meisten deutschen Städten Parken günstiger als eine Hin- und Rückfahrt mit Bus oder Bahn. Doch klaffe das Verhältnis in Berlin besonders weit auseinander: Ein Parkplatz für zwei Stunden koste im Schnitt 3,50 Euro und sei somit mehr als ein Drittel günstiger als zwei Einzeltickets (5,60 Euro) oder um die Hälfte günstiger als ein Tagesticket (7 Euro) der BVG oder S-Bahn.
Laut Verkehrsverwaltung liegen die Gebühren in den Parkzonen zwischen 25 und 75 Cent je angefangener Viertelstunde. Pro Stunde werden also zwischen ein und drei Euro fällig. Anwohner zahlen für einen Bewohnerparkausweis 10,20 Euro Verwaltungsgebühr pro Jahr.
Fotos: dpa (Symbolbild)