Berlin - Für neumodische ungute Dinge finden wir in unserer schönen deutschen Sprache irgendwie nicht die passenden Bezeichnungen. Also übernehmen wir sie aus dem Englischen. So wie jetzt das "Stashing".

Genauso wie Ghosting, Benching oder auch Love Bombing hat es auf unangenehme Weise mit Beziehungen zu tun. Dahinter steckt die fiese Verhaltensweise eines neuen Partners, den Anderen sowohl online als auch offline zu verheimlichen.

Ihr seid schon mehrere Monate mit Eurer neuen Flamme zusammen und kennt noch nicht mal seine Freunde oder Familie? Wissen sie denn umgekehrt, dass Ihr existiert oder versteckt Euch Euer Partner und hält die Beziehung geheim? Das ist Stashing - und hat auch nichts mit romantischer Geheimhaltung der Liebe zu tun.

Nicht einmal in den Social Media-Profilen eines Stashers taucht Ihr auf. Dabei geht heutzutage nichts mehr ohne Internet, auch nicht Beziehungen. Von Euch gibt es bei ihm oder ihr keine verliebten Fotos und auch keine liebevollen Grußbotschaften? Beziehungsstatus? Fehlanzeige! Ihr existiert nicht.

Dem Phänomen einen Namen gegeben hat MetroUk, und erklärt: Durch die Geheimhaltung kann sich der Stasher seinen emotionalen Verpflichtung entziehen. Klingt nach Warmhalten ... oder nur Betthäschen sein. "Stasher glauben wahrscheinlich nicht, dass die Beziehung langfristig Potential hat. Oder sie halten dich nicht für besonders genug, um dich in ihren Freundeskreis zu integrieren", erklärt die Dating-Expetin Jo Hemmings die bittere Wahrheit in der "Daily Mail".

Dass sich jemand umgekehrt für die eigenen Freunde oder die Familie schämt und befürchtet, sie könnten die neue Liebe in die Flucht schlagen, hält der Beziehungscoach Eric Hergman für eine ganz lausige Ausrede: Stashing hat immer etwas mit Unsicherheit zu tun, so seine Meinung.

Der Stasher hat Angst vor Kritik an der Partnerwahl. Zu viel begeisterte Zustimmung will er aber auch nicht hören, das schürt seine Bindungsängste, macht ihm die Beziehung zu nah und verbindlich.