Bei "The Voice of Germany": Berliner Polizist singt sich Hass gegen Schwule von der Seele
LKA-Kommissar Sebastian Stipp aus Berlin begeistert bei Casting-Show auf ProSieben
Berlin - Eigentlich liebt er seinen Job als Polizist. Und dennoch versucht der Musical-Student Sebastian Stipp (33) sein Glück in der ProSieben-Casting-Show "The Voice of Germany". ! TV-Gesangsshow strebt ein Berliner Polizist paradoxerweise nicht den großen Durchbruch an.

"Auf gar keinen Fall" gebe er aus diesem Grund seinen Job auf, sagte Stipp, der erst kürzlich eine Runde weiterkam, im DPA-Interview.
Als Ansprechpartner für Schwule, Lesben und Transsexuelle beim LKA in Berlin gehe es ihm vielmehr darum, Opfer von homo- und transfeindlichen Straftaten zur Kontaktaufnahme zu ermutigen.
Schon Beleidigungen seien inakzeptabel und sollten angezeigt werden, appellierte der 33-Jährige.
Mit öffentlicher Präsenz wollten seine Kollegin und er zeigen, dass sie keine "festgefahrenen, stocksteifen Polizisten" seien, sondern dass man mit ihnen reden könne, sagte Stipp.
"Wir erhoffen uns dadurch mehr Anzeigen und möchten einfach Hasskriminalität mehr sichtbar machen."

Bei der Arbeit spüre er einen Vertrauensverlust gerade bei Homosexuellen, die einst per Gesetz stigmatisiert worden seien. "Da müssen wir immer gucken, dass wir dagegen arbeiten [...]."
Stipp hat vor seiner Zeit bei der Polizei Musical und Show in Berlin studiert. Insofern gebe ihm die Sendung auch die Möglichkeit, sich auszutoben, sagte er. Jazz, Klassiker, Michael Bublé (43, "Feeling Good") – so beschreibt Stipp, der kurz nach seinem umjubelten Auftritt zum dritten Mal Papa wurde, seinen Musikgeschmack.
Spontan gibt er etwa Songs von Nat King Cole (†45, "Unforgettable") zum Besten. In der Sendung überzeugte er die Coaches Smudo (50) und Michi B. (50) von den Fantastischen Vier mit einem deutschen Lied "Du fängst mich ein" von Sasha (46, "Schlüsselkind").
Ob Stipp noch eine Runde weiterkommt, seht Ihr am nächsten Donnerstag (29. November) auf ProSieben. Und wer den Auftritt des Kommissars mit der Schmusestimme verpasst hat – hier ist er nochmal.
Fotos: Sina Schuldt/dpa, Screenshot ProSieben Mediathek