
Nach blutiger Messerattacke: Linke demonstrieren in Beucha
Etwa 100 Linke treffen sich zu Kundgebung, die von rund 50 Schaulustigen der Gegenseite begleitet wurde
Beucha - Nach der Messerattacke am Bahnhof Beucha, bei der am 5. Januar auf einen 17-Jähriger im Streit um ein Mädchen eingestochen wurde, fand in dem Brandiser Ortsteil im Landkreis Leipzig am Samstagabend eine Kundgebung statt.

Für die beim Landratsamt von der Organisation "Jugend gegen Rechts - Leipzig" angemeldete Demonstration "Solidarität statt Hetze" fanden sich ab 17.30 Uhr rund 100 Teilnehmer vor dem Beuchaer Bahnhof ein. Also an genau jenem Ort, an dem eine Woche zuvor ein 16 Jahre alter Syrer auf seinen Nebenbuhler (17) eingestochen und diesen schwer verletzt hatte (TAG24 berichtete).
Die Teilnehmer kamen vor allem von einer vorangegangen Kundgebung in Riesa angereist. Dort findet am Wochenende der AfD-Bundesparteitag statt (TAG24 berichtete). Auch die Leipziger Landtagsabgeordnete Juliane Nagel war vor Ort.
Ein Großaufgebot der Bundes- und Bereitschaftspolizei sowie des Polizeireviers Grimma sicherte die Kundgebung ab und trennte das linke Lager von etwa 50 Schaulustigen, die größtenteils aus Beucha kamen.
Die Demo lief insgesamt sehr ruhig und ohne größere Vorkommnisse ab. Es kam lediglich zu wenigen Provokationen. So stellte das linke Lager aufgrund der Täteridentität zwar klar, dass die Tat zu bestrafen ist. Doch das Instrumentalisieren von Rechts zu ihren Gunsten verurteilte es aufs Schärfste.
So waren von der Gegenseite vereinzelt "Lügenpresse" und "Wir sind das Volk" zu hören. Auch "Wir sind keine Nazis sondern Beuchaer" stimmten die etwa 50 Schaulustigen mehrfach an.
Gegen 18.45 Uhr wurde die Kundgebung ohne nennenswerte Vorkommnisse beendet.


Fotos: privat, Sören Müller