Lieferant stellt Fass für Bomben-Tüftler mitten im Hausflur ab

Bielefeld - Am Montag wurde in der Bielefelder Apfelstraße ein 40-jähriger Mann festgenommen (TAG24 berichtete). Er wird verdächtigt, in mindestens zwei seiner vier bekannten Wohnungen gefährliche Chemikalien zur Herstellung von Sprengstoff gelagert zu haben.
Konkret sitzt er "wegen der Vorbereitung eines Sprengstoffverbrechens" seit Dienstag in Untersuchungshaft. Durch Hinweise von Insidern waren die Ermittler auf den Mann gestoßen, doch aus "ermittlungstaktischen Gründen" kann nicht mehr verraten werden.
Schon im Juni hatte der Mann ein 25-Liter-Fass Toluol nach Dornberg bestellt. Diese Flüssigkeit gilt als Grundsubstanz für die Herstellung von TNT.
Als dem Lieferanten niemand aufmachte, fragte er Nachbarn, ob sie das Fass annehmen könnten. Weil aber keiner das Fass mit offensichtlichem Warnhinweis haben wollte, lies er es einfach im Treppenhaus zurück.
Die Folge: Ein großer ABC-Alarm, also ein Einsatz wegen atomarer, biologischer oder chemischer Kampfstoffe wurde ausgelöst, weil davon ausgegangen wurde, dass das Fass leck geschlagen sei.
"Allerdings hat die Polizei das Fass anschließend beschlagnahmt, weil der Beschuldigte diesen Stoff in solch großen Mengen nicht benutzen durfte", so die Staatsanwältin in der Neuen Westfälischen.
Übrigens: Einen terroristischen Hintergrund, wie es laut Staatsanwältin Stefanie Lange "schwer im Kommen" sei, schließen alle Beteiligten in diesem Fall aus.