Was tun? Bielefeld hat zu viele Schmuddel-Ecken!

Bielefeld - Der erste Eindruck zählt - das gilt auch für Städte. Und dabei hinterlässt Bielefeld einen bitteren Nachgeschmack. Denn zu viele Ecken verschandeln das Gesamtbild der Stadt.
Vor Kurzem war es Zeit-Journalist Oliver Geyer, der in der letzten Oktober-Ausgabe über Bielefeld und seine unschönen Ecken schrieb. Schon beim Reinfahren zeigt sich die Stadt seiner Meinung nach "von seiner übelsten Seite".
Auch ansonsten seien seine ersten Eindrücke nicht positiv, sondern eher "ein Schlag in die Fresse" gewesen. Auch wenn alles am Ende des Artikels versöhnlich ausgeht ("Gibt's ja gar nicht - eigentlich ganz schön hier"), muss man zugeben, dass Bielefeld tatsächlich einige Schmuddel-Ecken hat.
"Es wundert mich nicht, dass der Journalist das so bewertet. Typisch Bahnhofsnähe. Aber dass das in fast allen anderen Städten auch so ist, tröstet nicht wirklich", sagt Jörg Beyer vom Handelsverband gegenüber der Neuen Westfälischen.

Denn insbesondere zwischen dem Bahnhof und Jahnplatz gibt es einige Schandflecken. An der "Tüte", also dem Eingang zur S-Bahn-Station am Hauptbahnhof, fängt der schlechte Eindruck an.
Dieser Ort ist bekannt für seine Trinker- und Drogenszene. Von der Strecke bis zum Jahnplatz reiht sich ein Billig-Laden an den anderen: Von Kiosken über Imbisse bis hin zu Friseurläden ist alles vertreten - Hauptsache günstig!
Auch Martin Knabenreich, Geschäftsführer der Bielefeld Marketing GmbH, erkennt das Problem: "Das macht uns Sorgen. Die Tüte stört mich massiv, sie ist ein Ärgernis."
Vor allem die Nähe zur Stadthalle ist ein Problem. Denn auswärtige Besucher könnten durch den S-Bahn-Eingang einen schlechten Eindruck von der Stadt behalten.
Aber schon bald könnte sich einiges in Bielefeld tun! Die Hoffnungen beruhen auf dem Kauf einiger Immobilien zwischen Jahnplatz und Willy-Brandt-Platz durch die Volksbank. Durch die Investition könnte das Stadtbild aufgewertet werden und eventuell zusätzliche Investoren anlocken.

In dem Gremium "Bielefeld 2000plus" werden bereits Ideen gesammelt, wie die Stadt weiter aufgehübscht werden kann. Diese sollen Anfang 2017 der Öffentlichkeit präsentiert werden.
Fotos: Screenshot/Google Street View