Fährt auf dieser Straße bald eine neue S-Bahn?
Paprika-Koalition aus Bielefeld lässt Option prüfen, in Heepen Trassen für eine Straßenbahn zu legen
Bielefeld - Die Diskussion über eine Straßenbahn-Linie-5, die durch den Bielefelder Stadtteil Heepen fahren soll, kocht wieder auf. Die Verwaltung prüft aktuell einen Plan, bauliche die Option für Trassen offen zu halten.

Gegenüber der Neuen Westfälischen zeigten sich Sabine Jäger, Markus Lindner und Günter Höling von der Bürgerinitiative Pro Bus Heepen entsetzt. Sie sehen eine S-Bahn für ihren Bezirk als unnötig und viel zu teuer an.
Bereits 2014 war die Debatte als beendet erklärt worden. "Die Bürgerbefragung 2014 war eindeutig", erklärte Markus Lindner. Die Wähler hätten bei vier von fünf Wählern gegen die Bahn gestimmt.
Jetzt quillt die Idee der Linie 5 wieder auf. Die Paprika Koalition in Bielefeld hat im März den Prüfauftrag gestellt, in dem zwei Aspekte aufgeklärt werden sollen: Sind die laufenden Kanalbauarbeiten an der Heeper Straße so umzusetzen, dass später Trassen nachgerüstet werden könnten? Zudem sollen die Kosten dafür ermittelt werden.
Pro Bus Heepen habe die Kosten bereits durchgerechnet, sagte Günter Hölling. "Zusätzlich zu 9,3 Millionen Euro für Kanal- und Straßenbau kämen mindestens fünf Millionen Euro etwa für das Umlegen von Versorgungsleitungen", so Hölling.

Schaue man auf die aktuelle Anbindung durch den Busverkehr, wäre es ein hoher finanzieller Aufwand für eine Straßenbahn. Zudem würde sie keine neuen Anreize schaffen, so der Pro Bus Vertreter.
Sabine Jäger bekräftigte ihre Partner und sagte: "Für die Trasse würde unnötig Steuergeld vergraben." Zumal auf der Heeper Straße kein eigenes Gleisbett entstehen würde und so Staus und Verspätungen unvermeidlich scheinen.
Hingegen solle die Stadt das Geld lieber in ökologische Antriebstechniken stecken. Besonders die Förderung für Elektrobusse und für Dieselbus-Umrüstungen solle in den Fokus geraten.
Doch da sieht die Stadt kein Entwicklungspotenzial. Birgit Jahnke von moBiel sagte, dass die Förderschwerpunkte unpassend seien. Brennstoffzellen hätten langfristig mehr Potenzial, hieß es weiter.
Die Fördergelder aus Berlin seien laut moBiel-Sprecherin ungeeignet, weil bereits 69 der 100 Busse die Euro VI erfüllen würden. Die restlichen seien nur eine Kategorie schlechter.
Deshalb sehe die Stadt und moBiel keinen Bedarf derartig zu reagieren. Bis Ende 2019 solle der Fuhrpark auf dem neusten Entwicklungsstand sein.