
Billigflieger-Report: Hier sinken die Ticketpreise, ein Trend boomt!
Preisvergleich für Billigflieger
Köln - Wer gerne fliegt, kann sich auf den ersten Blick freuen: Die Billigflieger haben immer mehr Billigflüge bei sinkenden Ticketpreisen im Angebot.

Zu diesem Fazit kommt der neueste "Low Cost Monitor 1/2019" des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR). Der Bericht erscheint seit 2006 zwei Mal im Jahr und nimmt die Billigflieger-Branche genau unter die Lupe.
Die Tendenz der sogenannten "Low Cost Flieger"-Angebote ist klar: In Deutschland und Europa fliegen immer mehr Flugzeuge!
"699 Ziele sind nun ab Deutschland per Low Cost-Flieger erreichbar, gegenüber 642 Strecken im Vorjahr", so Studienleiter Peter Berster vom DLR.
Das führt aktuell zu 45.692 Flügen pro Woche in ganz Europa, 5325 Flügen in Deutschland allein im Niedrigpreis-Segment.
Die Top3 bei den Flugzielen ab Deutschland sind Ryanair, Eurowings und EasyJet.
- Ryanair bietet inzwischen fast 250 Ziele ab Deutschland an
- Eurowings verzeichnet knapp dahinter 235 Ziele ab Deutschland
- Easyjet mit 107 Strecken landet auf Platz 3
Nach der Pleite von Air Berlin klaffte zunächst eine Lücke, doch die wurde vor allem von EasyJet geschlossen. Während Ryanair somit das größte Netz ab Deutschland bietet, liegt Eurowings beim Marktanteil der angebotenen Flüge vorne.
Eurowings kommt laut "Low Cost Monitor" des DLR auf 51,5 Prozent der preisgünstigen Flugangebote.
Ticketpreise sinken trotz steigender Kosten für Airlines

Die Ticketpreise sind laut DLR-Report im Vergleich zwischen Frühjahr 2018 und Frühjahr 2019 gesunken.
Obwohl Kosten für Öl und Personal gestiegen seien, verlangten die Billig-Airlines weniger Geld von Reisenden.
Die durchschnittlichen Preise (brutto) für einen einfachen Flug lagen laut dem DLR-Report bei 50 bis 106 Euro.
Im Vorjahr waren es noch 53 bis 117 Euro. Der Preis bezieht sich auf einige Vergleichsstrecken der wichtigsten Billigflieger.
Ein Trend bei den Billigfliegern ist eindeutig: Sie setzen zunehmend auf Langstrecken-Angebote. So stieg das Angebot um 37 Prozent in diesem Bereich. Hauptanbieter hierbei sind Norwegian und Eurowings.
Dabei hat Norwegian aktuell Probleme, da die Airline wegen des Flugverbots für die Boeing 737 Max8 nicht auf den modernen Flieger zurückgreifen darf. Während Norwegian dezentral in ganz Europa Langstrecken-Flüge anbietet, konzentriert sich Eurowings vor allem auf Düsseldorf und München.
Eurowings kündigte im März 2019 zusätzlich weitere Langstrecken-Ziele an. Ab Frankfurt/Main geht es nach Barbados, Mauritius, Windhoek und Las Vegas.
Ryanair auf wirtschaftlichen Sinkflug
Der Billigflieger Ryanair teilte am Montag mit, dass das abgelaufene Geschäftsjahr mager lief. Obwohl das Angebot von Europas größter Billig-Airline weiter ausgebaut wird, blicken die Iren mit Vorsicht auf das laufende Geschäftsjahr 2019/20.
Im vergangenen Jahr musste Ryanair einen Gewinneinbruch verkraften. Grund dafür waren neben den gesunkenen Ticketpreisen, höheren Ölpreisen und Personalkosten die Verluste bei der übernommenen Airline Laudamotion, wie Ryanair am Montag in Dublin mitteilte.


Fotos: DLR (CC BY 3.0), DPA