Bis heute eine Rarität: Denkmalschützer kämpfen für Chemnitzer Schwebe-Dach
Chemnitz - "Rettet das Pylonendach von Chemnitz" - mit diesem Aufruf kämpfen Architekten und Stadthistoriker der "Initiative Kerberos" aus Berlin für den Erhalt des Wahrzeichens am Busbahnhof. Ab 2022 soll der Busbahnhof weg, das scheinbar freischwebende Dach müsste umziehen. Die Denkmalschützer befürchten, dass das Dach dabei zerstört wird.

Zur Eröffnung 1968 galt der Bau in Karl-Marx-Stadt als modernster Omnibus-Bahnhof der DDR. Mehr noch, es war ein Experimentalbau der Bauakademie der DDR für neue Formen der Statik. Bis heute weltweit eine Rarität.
Doch der Bau könnte bald stören. Bis 2022 will die Stadt den Busbahnhof an den Hauptbahnhof verlegen (Dresdner Straße und Vorplatz), um in der Straße der Nationen Platz zu schaffen für ein neues TU-Institut.
Auf TAG24-Anfrage erklärte die Stadt, dass Verlagerung und Wiederaufbau des denkmalgeschützten Pylonendachs vom Stadtrat festgelegt seien. Doch die Initiative Kerberos glaubt den Beteuerungen nicht. Mitglied Verena Pfeiffer-Kloss (37) aus Berlin: "Man kann so eine Konstruktion nicht ab- und woanders aufbauen. Das wäre dann ein Neubau."
Die Initiative fordert die Veröffentlichung eines Gutachtens zur Dachumsetzung, ein Gegengutachten und den Erhalt am jetzigen Standort. "Wir kämpfen für das Dach, mit den Bürgern und notfalls vor Gericht", sagt Verena Pfeiffer-Kloss.


