Neue Therapie: Hilft Nasenspray endlich gegen Blasenentzündung?

Ratgeber - Sie sind nicht nur schmerzhaft, sondern auch noch lästig: Blasenentzündungen. Mindestens jede vierte Frau hatte schon einmal einen Harnwegsinfekt. Neben zahlreichen pflanzlichen Mitteln verschreiben viele Ärzte Antibiotika. Doch die Wirkung ist häufig umstritten. Nun gibt eine neue Therapie Hoffnung.

Viele Frauen sind von Blasenentzündungen betroffen. (Symbolbild)
Viele Frauen sind von Blasenentzündungen betroffen. (Symbolbild)  © 123RF/Symbolbild

Schmerzen im Unterleib und ein unangenehmes Ziehen oder Brennen beim Wasserlassen - viele Menschen kennen das nur zu gut. Einige Männer aber vor allem Frauen haben schon einmal unangenehme Entzündungen in der Blase erleiden müssen.

Laut eines Berichts der "Gesundheitsstadt Berlin" hatte jede vierte Frau zwischen 20 und 40 Jahren schon einmal eine fiese Blasentzündung. 20 bis 50 Prozent erleiden in ihrem Leben mehrere Harnwegsinfekte. Bei einigen kann der Verlauf sogar chronisch werden.

Betroffene wissen sich oft keinen Rat mehr: Pflanzliche Mittel wie Cranberry oder Mannose erzielen bei vielen nicht die gewünschte Wirkung.

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Wenn die Schmerzen zu stark sind oder sogar Blut im Urin ist, bleibt nur noch das Antibiotikum. Doch das ist nicht nur wegen seiner Nebenwirkungen mehr als umstritten.

Die Autovaccine können durch ein Nasenspray verabreicht werden. (Symbolbild)
Die Autovaccine können durch ein Nasenspray verabreicht werden. (Symbolbild)  © 123RF/Symbolbild

Eine aktuelle Studie bewies nun, dass eine Therapie mit Autovaccinen für Patienten eine interessante und vor allem wirksame Alternative darstellt. Doch wie sieht diese neue Behandlung aus?

Untersuchungen zeigten bereits, dass in vielen Fällen eine gestörte Darmflora der Grund für wiederkehrende Harnwegsinfekte ist. Sinn der Therapie mit Autovaccinen ist es, inaktivierte Bakterien oder Pilze des Betroffenen zu einem Impfstoff zu verarbeiten. Dieser wird dem Patienten entweder per Injektion, oral oder in Form eines Nasensprays verabreicht. Die Behandlung dauert ungefähr sechs Wochen.

Die Therapie mit Autovaccinen ist jedoch nicht wie bei herkömmlichen Impfungen als Schutz und Vorbeugung gedacht, sondern als Heilimpfung. Es geht darum, das eigene Immunsystem zu unterstützen. Diese Erkenntnisse werden durch eine Studie, die im Magazin "Science Translational Medicine" veröffentlicht wurde, gestützt.

Dr. Thomas Ellwanger, Spezialist der Mikrobiologischen Therapie, verriet gegenüber RTL: "Die Erfolgsquote in der Therapie mit Autovaccinen ist gerade bei der Blasenentzündung bei locker 80 bis 90 Prozent."

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