Blaswich flog mit zum Hit in Großaspach

Von Thomas Schmidt
Dresden - Am Donnerstagnachmittag hob Dynamo ab. Mit dem Flugzeug ging’s nach Stuttgart. Im 35 Kilometer entfernten Großaspach steigt am Freitagabend (19 Uhr) das Spitzenspiel der 3. Liga zwischen dem Zweiten und dem Ersten.
Dass die Partie in der mit 9751 Zuschauern (davon 4000 Dresdner) erstmals ausverkauften Mechatronik Arena einen derartigen Stellenwert bekommt, konnte vor der Saison keiner ahnen.
Auch Uwe Neuhaus nicht. „Das hat denen keiner vor der Saison zugetraut, deshalb haben wir die allergrößte Hochachtung. Das ist eine richtig gute, kompakte Mannschaft, die sich einig ist, die einen Plan verfolgt. Sie haben ja auch die zweitmeisten Tore nach uns geschossen“, zollt der Dynamo-Trainer dem schwäbischem Underdog großen Respekt.

Großaspach, seit den Auftritten in der vergangenen Saison mit den Schwarz-Gelben so etwas wie freundschaftlich verbunden, war bisher vor allem wegen Schlagerstern Andrea Berg bekannt.
Die dürfte heute Abend wieder persönlich im Stadion erscheinen. Schließlich ist sie die Frau des Vereinsmäzens Uli Ferber, Hotelier und Spielerberater (u. a. Mario Gomez), der seine SG Sonnenhof seit 1976 von einer Thekenmannschaft zu einem Aufstiegskandidaten zur 2. Liga machte.
Richtig Musik dürfte in diesem Spiel auf jeden Fall drin sein. Sollte die SGD tatsächlich gewinnen, würde der Vorsprung auf die Schwaben auf 13 Punkte anwachsen - damit wäre Dynamo schon fast „übern Berg“…
„Es wäre mal wieder Zeit für einen Dreier“, meint auch Andreas Lambertz. Zuletzt hatte Dynamo dreimal unentschieden gespielt. „Lumpi“, der übrigens kein großer Berg-Fan ist („Das ist nicht meine Musikrichtung - also im Auto würde ich das nicht gerade hoch und runter hören“), feiert heute seine Großaspach-Premiere.

Die etwas andere Atmosphäre in der mitten im Wald gelegenen Arena ist für den Routinier kein Problem: „Das habe ich alles schon hinter mir. Mit der Fortuna sind wir in der Oberliga auch über die Dörfer getingelt. Das kenne ich schon, da bin ich schmerzfrei.“
Lambertz gelang mit Düsseldorf schließlich der Durchmarsch bis in die Bundesliga.
Eine zentrale Personalie muss Neuhaus womöglich bis wenige Stunden vorm Spiel offen lassen: Die des Torwarts. Der 17-jährige Markus Schubert hatte gegen Münster ein ansprechendes Debüt gefeiert.
Dennoch hofft Neuhaus natürlich auf ein Comeback von Stammkeeper Janis Blaswich (24). „Es besteht leichte Hoffnung. Falls er keine Schmerzen mehr spürt, denke ich ernsthaft drüber nach.“
Nach dem Abschlusstraining am Donnerstag fühlte sich Blaswich gut uns stieg mit in den Flieger.
Fotos: Lutz Hentschel, Eibner-Pressefoto, Worbser