
Vater und Mutter nach Gentest unter Schock: Ihr 38-jähriger Sohn ist nicht von ihnen
In Brasilien wurden zwei Babys vertauscht: 38 Jahre später flog alles auf
Juruaia (Brasilien) - Die Brasilianer Radigena und Geraldo Gaspar aus Juruaia bekamen 1980 ein Kind. Jetzt brachte ein Gentest die schockierende Wahrheit ans Licht: Der mittlerweile 38-jährige Mann ist nicht von ihnen.

Schon seit Jahrzehnten gab es immer wieder Getuschel und böse Mutmaßungen bei Verwandten und Nachbarn, dass Romualdo nicht das Kind seiner Eltern war. Der Grund für diese Vermutung, war das Aussehen des Sohnes, der mit Mutter und Vater optisch, kaum etwas gemein hatte.
Im Februar wollte die Familie endlich einen Schlussstrich ziehen, wie jetzt die "SUN" berichtet. Ein Gentest sollte beweisen, dass Romualdo ihr eigenes Kind war. Dann kam die große Überraschung: Er war tatsächlich nicht das Kind von Radigena und Geraldo.
Die schockierte Familie begann daraufhin verzweifelt nach der Wahrheit zu suchen, auch weil sie ihren echten Sohn finden wollte. Sie befragten das Krankenhaus, in dem die Kinder verwechselt wurden, nach den Namen aller Babys, die zwischen dem 1. und 7. Oktober 1980 geboren wurden.
Radigena und Geraldo Gaspar mussten feststellen, dass ihr echter Sohn vermutlich tot ist

Am Ende der Suche blieb nur ein Kind übrig, das es sein konnte und dessen Name Noel war. Leider fand die Familie kurz darauf heraus, dass Noel bereits im Alter von einem Jahr und sieben Monaten verstorben war.
Die Familie Gaspar wollte die Geschichte danach auf sich beruhen lassen. Nun bekam aber die Schwester, Nelma Rezende, des lange verstorbenen Noel mit, dass ihr Bruder von den Gaspars gesucht worden war. Daraufhin begann sie ihren echten Bruder zu suchen.
Dann kam die Wahrheit durch einen weiteren Gentest ans Licht: Romualdo ist der Bruder von Nelma Rezende und der Sohn von ihren Eltern Osvaldo und Valdevina de Lima.
In dieser Woche traf Romualdo schließlich auf seine leiblichen Eltern, die nur ein paar Kilometer entfernt in der gleichen Stadt leben. Er erfuhr außerdem, dass er acht weitere Brüder und Schwestern und 18 Nichten und Neffen hat.
Das Paar, das Romualdo aufzog, weil es glaubte, er wäre ihr Sohn, hält immer noch an der Hoffnung fest, dass ihr richtiger Sohn noch am Leben ist - und ist entschlossen, ihn zu finden. Radigena Gaspar sagte: "Ich bin nicht davon überzeugt, dass mein Sohn wirklich gestorben ist... Mein Herz sagt mir, dass mein Sohn noch lebt. Ich möchte so sehr auf ihn treffen."
Das Krankenhaus, in dem beide Kinder verwechselt wurden, wollte sich zu dem Vorfall übrigens nicht äußern.
Fotos: Sven Hoppe/dpa