Das nervt die Dresdner an ihrer Stadt

Von Tom Schmidtgen
Dresden - Der Bürger hat das Wort! Im Frühling 2014 wurden Tausende Dresdner zu ihrer Situation, ihren Sorgen und Wünschen befragt, erstmals auch ohne Vorauswahl zu ihren Problemen.
Auf mehr als 50 Themen, die die Dresdner drücken, sind die Forscher dabei gestoßen. Überraschung: Überfremdung war so gut wie kein Thema, Angst vor Rechtsextremismus sehr wohl.
Problem Nummer eins: Jeder vierte Befragte ist mit der aktuelle Wohnsituation unzufrieden. Tatsächlich haben sich die Mieten in den letzten 23 Jahren verdoppelt.
Aber: „Mit 8,05 Euro pro Quadratmeter ist die Miete für eine Großstadt trotzdem günstig“, so Bürgermeister Detlef Sittel (CDU, 48). Seit 2012 aber nur noch um 2,4 Prozent pro Jahr.
Zweiter Dauerbrenner: Kitas und Schulen, 18 Prozent unzufrieden. Paradoxerweise halten, konkret nachgefragt, mehr 70 Prozent das Angebot der Kindertagesbetreuung für sehr gut oder gut.

Problem Nr. 3 ist der schlechte Straßenzustand. Statt nun auf Rad oder Bahn umzusteigen, fährt der durchschnittliche Dresdner aber noch öfter Auto.
Die Auto-Nutzung steigt seit 2012 wieder an, die des Öffentlichen Verkehrs geht zurück, Fahrradfahren stagniert. Wahrscheinlich kommen Bus und Bahn nicht so gut an.
Als ausbaufähig werden die Öffentlichen Verkehrsbetriebe auf Sorgen-Platz 9 erwähnt.
Das angebliche Problem mit Mitgration war im März 2014 keines. Lediglich zwei Prozent der Dresdner fürchteten eine Überfremdung - Platz 30 der Rangliste.
Viel mehr wird der Rechtsextremismus (Rang 15) als Problem empfunden.
Die nächste Befragung ist im Frühjahr 2016 geplant. Angeschrieben werden dann wieder knapp 12.000 Dresdner, erstmals auch über das Internet.

Fotos: Steffen Füssel, Privat