Warum Bayern eine Heimkrise hat, der BVB abgeht und der VfB in der Krise steckt
Dresden - Wer hätte das gedacht? Auch der kleine SC Freiburg, der noch nie in der Allianz Arena punkten konnte, spielte 1:1 beim großen FC Bayern München.

Dieser große Prestigeerfolg für die Breisgauer kam natürlich auch mit einer gewissen Portion Glück zustande, war aber durchaus verdient, weil die Truppe von Christian Streich sich nie aufgab und defensiv insgesamt sehr gut stand.
So warten die Bayern, die verunsichert wirken und deshalb nicht mehr die spielerische Klasse und Dominanz der letzten Jahre zeigen, seit dem 15. September (3:1 gegen Bayer 04 Leverkusen) auf einen Heimsieg.
Der Punktverlust der merkwürdig inspirationslos agierenden Münchner, die den Gegnern so keine Angst mehr machen, sorgte dafür, dass Borussia Dortmund mit dem hart erkämpften 1:0-Auswärtssieg beim VfL Wolfsburg seinen Vorsprung gegenüber dem Deutschen Rekordmeister, der nur noch Dritter ist, vor dem direkten Duell am kommenden Samstagabend (18.30 Uhr) auf vier Zähler aus.
Dafür musste der BVB die bissigen "Wölfe" aber erstmal niederringen. Nach den Hauptstadt-Tagen mit den Spielen gegen Hertha BSC (2:2) in der Bundesliga und den 1. FC Union Berlin (3:2 n. V.) im DFB-Pokal war das keine Selbstverständlichkeit. Doch Favres Jungspunde bewiesen eine erstaunliche Abgeklärtheit!
Stuttgart in tiefer Krise, TSG rockt die LIga

Ganz im Gegensatz zum VfB Stuttgart, der tiefer denn je in der Krise steckt. Die Entlassung von Tayfun Korkut hat die Sache anscheinend nur verschlimmert: Unter Neu-Coach Markus Weinzierl lautet die verheerende Bilanz: Drei Spiele, drei klare Niederlagen, 0:11 (!) Tore.
Auch gegen Eintracht Frankfurt setzte es eine 0:3-Heimschlappe. Während die Eintracht dadurch auf den fünften Rang vorgerückt ist und eine erstaunliche Stärke und Konstanz demonstriert, ist der VfB, der sich vor der Saison so gut verstärkt hat, Tabellenletzter mit gerade mal fünf Punkten aus zehn Spielen - die Statistik eines Absteigers!
Momentan fällt es schwer, an eine Wende zu glauben. Zu verunsichert agiert die Truppe, die vom potenziellen Leistungsvermögen auf Europa-League-Niveau ist.
Nur ein paar Kilometer weiter südwestlich sieht die Lage dagegen ganz anders aus. Die TSG 1899 Hoffenheim ist nach der Pokal-Niederlage bei RasenBallsport Leipzig wieder in der Spur und feierte einen überzeugenden, mitreißenden 4:1-Auswärtssieg bei den zuvor so starken Leverkusenern.
Damit war nun wirklich nicht zu rechnen. Aber was der erst 18-jährige Reiss Nelson und Sturmkante Joelinton auf den Rasen der BayArena zauberten, war ganz großes Kino!
RB Leipzig, Schalke und Gladbach im Aufwind

Ebenfalls Hollywood-reif war der Auftritt von RB Leipzig In Berlin (3:0). Wie die schnellen RB-Angreifer mit ihrem hohen Angriffspressing Hertha anfangs überrannten, war beeindruckend. In dieser Form ist Leipzig für jeden Bundesligisten ein schwer zu schlagender Gegner! Vor allem, wenn man in der Defensive auch noch das nötige Quäntchen Glück hat...
Das hat sich auch der FC Schalke 04 erarbeitet. Nicht nur der glückliche Pokalsieg beim 1. FC Köln sorgte für Erleichterung, sondern vor allem der 3:1-Sieg gegen Hannover 96 in der Bundesliga war ein echter Brustlöser im Abstiegskampf.
Die "Knappen" haben nun wieder Anschluss ans Mittelfeld hergestellt und können mit neuem Mut in das vorentscheidende Champions-League-Heimspiel gegen Galatasaray Istanbul (Dienstag, 21 Uhr) gehen.
Nach der 0:5-Pokalklatsche gegen Leverkusen zeigte Borussia Mönchengladbach mit dem 3:0-Heimsieg im Westschlager gegen ein überfordertes Fortuna Düsseldorf eine starke Reaktion und rückte auf den zweiten Rang vor.
Auch Viertligist Chemnitzer FC muss an dieser Stelle noch einmal erwähnt werden. Nach dem überzeugenden 5:0-Erfolg beim ZFC Meuselwitz zieht der CFC einsam an der Tabellenspitze seine Kreise - mit unfassbaren 15 Siegen aus 15 Spielen! Hut ab, vor dieser sportlichen Ausnahme-Leistung.
